Zwei Geschlossene Schulen in Belgien

​Infizierte Reise-Rückkehrerin 

Schulen öffnen nach der Coronavirus-Sperre wieder. Foto: epa/Laurent Gillieron
Schulen öffnen nach der Coronavirus-Sperre wieder. Foto: epa/Laurent Gillieron

EDEGEM: Durch das Missachten von Corona-Regeln hat eine Schweiz-Urlauberin nach der Rückkehr nach Belgien für geschlossene Schulen und Tausende Quarantäne-Anordnungen gesorgt. Mehr als 2000 Schüler und Lehrer an zwei Schulen im Großraum Antwerpen seien außerdem auf das Coronavirus getestet worden, berichtete der belgische Sender RTBF am Dienstag. Die Urlauberin war dem Bericht zufolge positiv auf die britische Mutation des Coronavirus getestet worden.

Über Weihnachten hatte die Frau demnach einige Tage zum Ski-Urlaub in der Schweiz verbracht. Ihre Tochter war währenddessen bei ihrem geschieden von der Mutter lebenden Vater untergebracht. Anstatt sich nach ihrer Rückkehr - in Einklang mit den belgischen Regeln - selbst zu isolieren, nahm die Mutter ihre Tochter sofort wieder zu sich.

Ein erster Corona-Test fiel Tags darauf zwar negativ aus, ein späterer Test dann aber positiv. Zwischenzeitlich hatte die Tochter ihren Vater wieder besucht und ging auch wieder zur Schule. Wenig später zeigte auch sie Covid-Symptome. Ein Test ergab, dass sowohl sie als auch der Vater mit der britischen Corona-Mutation infiziert waren.

Wie RTBF weiter berichtete, wurden an diesem Montag nach einer Entscheidung der örtlichen Behörden zwei Schulen in Edegem und Kontich geschlossen - die Schule der Tochter sowie eine weitere, an der einer der Lehrer ebenfalls arbeitet. Zudem wurden knapp 2000 Schülerinnen und Schülern sowie 300 Lehrkräften auf Corona getestet. Die Ergebnisse waren zunächst nicht bekannt. Für 5000 Personen ordneten die Behörden Quarantäne an.

Der Bürgermeister von Edegem, Koen Mestu, sagte RTBF zufolge, er wolle nicht konkret über die Schweiz-Rückkehrerin reden, da sie ohnehin geschockt sei. «Sie ist schuldig, sie weiß das. Es ist ihr Fehler, der sich auf Tausende Personen auswirkt.» Zugleich gebe es jedoch auch Fehler im System. Belgien diskutiert derzeit über verschärfte Reise-Regeln. Bislang sind bei der Rückkehr aus einem Risiko-Gebiet Quarantäne und ein Test bei der Rückkehr sowie Woche später verpflichtend.

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Leserkommentare

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Hermann Hunn 21.01.21 20:07
Nationales Hoheitszeichen
Das Störende an der ganzen Sache ist doch, dass CH-Behörden überhaupt zulassen, dass der (Ge)-Brauch des Hoheitszeichen auf jedem „nicht nachprüfbaren Schei..-Artikel" ohne Sanktionen statthaft ist. Dabei könnte man sich auf ein Gesetz von 1931 berufen.

In Art. 3 ist da nachzulesen: „Die ...Bild- und Wortzeichen dürfen ... benutzt werden, sofern die Benutzung nicht gegen die guten Sitten verstösst."

Es ist an den Haaren herbeigezogen, aber niemand kann garantieren, dass die abgebildete Tragetasche nicht als „ Robbydog", Abfallsack etc. Verwendung findet und deshalb gegen gute Sitten verstösst.
Oder hat da ein geldgieriger Souvenierhändler der belgischen Touristin ein "Appenzeller Guggu-Ührli" verkauft und hofft, dass das Schweizerkreuz von der Etikette "Made in CH-ina" ablenkt? ;-)

Leider hat die profitorientierte Wirtschaftslobby (z.B. seinerzeit Victorinox in der Causa „Militärmesser") im Parlament diesbezügliche Vorstösse verwässert, sodass diese „Straffreiheit" zu einem Wildwuchs zur „erlaubten Norm" wurde. Da könnte sich die CH-Regierung ein kleines Scheibchen bei anderen Staaten abschneiden. Es soll gar Staaten geben, in denen ein Mensch zum Volkshelden mutiert, der eine vom Wind zerrissene National-Flagge aus einer Regenpfütze rettet. Derjenige aber, der ebendiese Flagge vor Wind und Wetter unzureichend geschützt hat, jahrelange Kerkerstrafe gewärtigen muss.

Rudolf Lippert 21.01.21 02:30
Nun war die Frau eben in der Schweiz
Und kam von dort her zurück. Über die Nationalität habe ich nichts gelesen. Es geht auch gar nicht um die Person oder Nationalität, sondern darum, dass Corona-Regeln missachtet wurden. Zudem die belgischen und nicht die Schweizer Regeln. Wieso soll denn in dem Bild das Schweizer Kreuz missbräuchlich verwendet worden sein? Eine Urlauberin aus Belgien war einige Tage in der Schweiz zum Kurzurlaub, passt doch. In der Schweiz sieht man überall die eigene Landesflagge auf allem möglichen. Ja, auch auf Einkaufstaschen, so what? Herr Hasler, sie hat die belgischen Regeln missachtet. Da haftet doch nichts an der Schweiz. Darauf nimmt der Artikel doch auch gar keinen Bezug. Es könnte jedoch sein, dass der Mainstream die Schweiz etwas abstrafen möchte, weil sie nicht EU mässig mit den Regeln umgeht. Aber auch das wäre sehr dünn und kaum aus dem Artikel abzuleiten. So what? Da gibt es keinen Schuh den man sich anziehen könnte.
Jörg LOHKAMP 20.01.21 22:22
Unterdrückung von Meinungsfreiheit - .....
schließlich stellt der Beitrag eindeutig klar - es handelte sich um - eine SCHWEIZ-Urlauberin aus Belgien.
Und außerdem - EIN BILD - kann NIEMALS schweizfeindlich sein, was interpretieren sie als in den Bericht ?

Es erscheint mir eher so das - SIE - Einfluß auf die Berichterstattung legen möchten,
völlig abwegiger Gedanke, jede andere Nation muß sich doch auch gefallen lassen
wenn ein Bild mit einer anderen Flagge abgebildet wird ohne das auf eine Person zu beziehen.
Rainer Hasler 20.01.21 13:37
Missbräuchliche Verwendung des Schweizer Kreuzes
Die Verwendung der Schweizer National Flagge zur Illustration des Fehlverhaltens einer belgischen Touristin stört mich massiv. Man kann sich in vielen Ländern der Welt mit Corona anstecken und das Virus nach Hause tragen. Ich empfinde dieses Bild als irreführend und schweizfeindlich.