NEUBIBERG (dpa) - Der Chiphersteller Infineon liefert vorerst keine in den USA hergestellten Produkte mehr an den chinesischen Mobilfunkanbieter Huawei.
Compliance-Vorgaben machten diesen Schritt notwendig, nachdem die USA den chinesischen Konzern auf eine schwarze Liste gesetzt hätten, teilte Infineon am Montag mit. Berichte, wonach Infineon sämtliche Chip-Lieferungen an den chinesischen Konzern eingestellt habe, bestätigte ein Sprecher ausdrücklich nicht: «Nach heutigem Stand» unterliege ein Großteil der Produkte, die Huawei von Infineon beziehe, nicht den US-Export-Kontrollbestimmungen. «Darum werden diese Lieferungen fortgesetzt.»
Die US-Regierung hatte Huawei und zahlreiche Tochtergesellschaften vergangene Woche auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Den Weg dafür hatte US-Präsident Donald Trump freigemacht, indem er einen Nationalen Notstand in der Telekommunikation ausrief.
Huawei wird von den US-Behörden verdächtigt, seine unternehmerische Tätigkeit zur Spionage für China zu nutzen. Bislang wurden dafür keine Beweise öffentlich vorgelegt.