Zweites Koala-Männchen in Zürich gestorben

Infektion im Zoo

Symbolfoto: epa/Jose Sena Goulao
Symbolfoto: epa/Jose Sena Goulao

ZÜRICH: Im Zoo von Zürich sind wegen eines Virus innerhalb von vier Monaten zwei Koala-Männchen gestorben. Milo und Mikey litten an einer starken Vermehrung von Retroviren, die so etwas wie eine Leukämie auslösen, wie der Zoo am Mittwoch mitteilte.

Mikey war im Dezember überraschend tot im Gehege gefunden worden. Die Tierärzte stellten die Krankheit dann bei einer Untersuchung des Blutbildes fest. Milo habe vergangene Woche eingeschläfert werden müssen, weil er immer schwächer geworden sei und keine Hoffnung mehr auf Besserung seines Zustands bestanden habe.

Der Zoo sprach aber von einem Lichtblick: Milo habe sich vor kurzem mit den verbliebenen Weibchen Maisy und Pippa gepaart und vielleicht Nachwuchs gezeugt. Das zeige sich erst später, weil Koala-Weibchen ihre Kleinen fünf bis sechs Monate lang verborgen im Beutel tragen.

Koalas stammen aus Australien. Die scheuen Tiere ernähren sich ausschließlich von Eukalyptus. Nach Angaben der Umweltstiftung WWF sind die Bestände in den vergangenen 25 Jahren um ein Drittel geschrumpft. Ihnen setzen Abholzung und Klimawandel zu. Bei den verheerenden Buschbränden in Australien sind nach WWF-Schätzung seit November mehr als 8000 Koalas umgekommen.

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