PEKING (dpa) - In China haben Industrieproduktion und Investitionen von Unternehmen im Oktober überraschend etwas an Fahrt aufgenommen. Enttäuscht hat dagegen der Einzelhandel. Alles in allem werteten Experten die am Mittwoch veröffentlichten Daten als Zeichen für eine Stabilisierung der zuletzt etwas schwächeren Wirtschaft des Landes.
Die Industrieproduktion sei im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent gestiegen, teilte die Regierung am Mittwoch in Peking mit. Experten hatten damit gerechnet, dass der Produktionsanstieg auf dem Vormonatswert von 5,8 Prozent verharrt.
Noch besser fiel der Anstieg der Investitionen aus. Diese hätten in den ersten zehn Monaten des Jahres um 5,7 Prozent zugenommen. Bis Ende September waren es nur 5,4 Prozent. Schwächer als erwartet fiel dagegen der Einzelhandelsumsatz aus. Dieser sei im Oktober um 8,6 Prozent gestiegen. Im September war er noch um 9,2 Prozent gewachsen. Experten hatten erneut mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet.
Chinas Wirtschaft ist - wie bereits bekannt - im dritten Quartal überraschend nur noch um 6,5 Prozent gewachsen. So schwach war das Wirtschaftswachstum zuletzt Anfang 2009 nach Ausbruch der globalen Finanzkrise. Als Gründe wurden die Strafzölle der USA, die mangelnde Zuversicht, aber auch der Kampf der Regierung in Peking gegen Finanzrisiken und die ausufernde Verschuldung genannt. Die Aussichten sind eingetrübt: Deutsche Exporteure, Autobauer und andere Investoren müssen sich auf schlechtere Zeiten in China einstellen.
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