Industrie 4.0: 23 Millionen Menschen können ihren Job verlieren

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

THAILAND: Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Industrie kann bis zu 23 Millionen ungelernte und unzureichend ausgebildete Arbeitskräfte freisetzen.

Das sagt Thanit Sorat als stellvertretender Vorsitzender des National Labour Development Advisory Conucil voraus. Industrie 4.0 führe zu Innovationen und High-Tech-Unternehmen, in denen alle Arbeitsschritte vernetzt seien. Das wiederum führe zu gravierenden Problemen auf dem Arbeitsmarkt, weil ungelernte oder nur unzureichend ausgebildete Frauen und Männer nicht mehr gebraucht werden. Thanit fordert Regierung, Unternehmen und Bildungsinstitute auf, gemeinsam für die Risikogruppen Trainingsprogramme zu entwickeln und anzubieten.

Thailand hat derzeit 38,3 Millionen Beschäftigte, jedes Jahr kommen rund 5,7 Millionen neue hinzu. Ungelernte Mitarbeiter machen 45 Prozent aller Arbeitskräfte aus. Davon sind 11,2 Millionen in der Landwirtschaft, der Rest in arbeitsintensiven Industriebereichen beschäftigt. Die meisten haben nur einen Grundschulabschluss.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 13.08.17 10:33
Herr Berger, da Sie sich als Lehrer geoutet
haben, möchte ich einmal betonen, dass der Lehrerberuf so extrem wichtig ist, dass er in jedem Land eigentlich einen deutlich höheren Stellenwert genießen sollte. Grundsätzlich müssen ausreichend Lehrer zur Verfügung stehen mit entsprechender Besoldung. Da Bildung hoheitliche Aufgaben sind, ist der Beamtenstatus unabdingbar. Dass in Deutschland jedes Bundesland über Bildungsprobleme selbst bestimmt, ist eigentlich ein Anachronismus. Eine Bildungsreform ist längst überfällig.
Jürgen Franke 12.08.17 22:14
Es bedarf doch keiner Frage, dass eine
gute Ausbildung der Menschen eines Landes die Voraussetzung für eine gute wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sind. Das trifft selbstverständlich auch auf Deutschland zu. Voraussetzung ist in jedem Fall, nach einer guten Allgemeinbildung, das Beherrschen einer Fremdsprache. Vor einigen Jahren haben bereits einige Dax Unternehmen in Deutschland begonnen, die Bewerbungsgespräche von Führungskräften ab der mittleren Ebene in englisch zu führen. Aber in Thailand gelten sicherlich andere Prioritäten. .
Hammer 12.08.17 13:42
Zu Goldkettchen
@on-anong ruedet, Goldkettchen im Wert von 20.000 bis 40.000 Baht tragen ja schon einige Prinzessinen der Nacht spazieren.

Da braucht es keine Ausländer dazu, so günstige Ware zur Schau zu stellen.

Aber zurück zum Thema, vielleicht sollte man erst mal die Bildungspolitik ändern um den ungebildeten Arbeitskräften vorzubeugen.

Aber wenn es keine Jobs gibt, hilft eine verbesserte Bildung auch nicht viel.