NEU DELHI (dpa) - Nach Angriffen in Indien auf Menschen aus Kaschmir im Gefolge des schweren Anschlags dort hat sich der Oberste Gerichtshof des Landes eingeschaltet. Die Richter wiesen am Freitag in der Hauptstadt Neu Delhi die Behörden an, für die Sicherheit von Menschen aus der Unruheregion zu sorgen.
Am 14. Februar hatte ein junger Mann aus dem indischen Teil Kaschmirs dort eine Autobombe gezündet und 40 Angehörige der paramilitärischen Polizeitruppe CRPF getötet, die in einem Konvoi auf einer Autobahn unterwegs waren. Die aus Pakistan stammende islamistische Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed, die seit vielen Jahren in Indien aktiv ist, reklamierte den Anschlag für sich.
Seitdem hatte es immer wieder Berichte über Angriffe wütender Mobs auf Menschen aus Kaschmir in verschiedenen Teilen des Landes sowie Aufrufe zu einem Boykott von Produkten aus der Region gegeben. Die Bevölkerung Kaschmirs ist überwiegend muslimisch, insgesamt sind aber rund 80 Prozent der Inder Hinduisten.
Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Spaltung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 beanspruchen die beiden Länder den bis dahin britischen Teil Kaschmirs für sich - sie kontrollieren jeweils einen Teil. Die heutigen Atommächte führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal. Ein dritter Teil Kaschmirs gehört zu China.