Indien wirft Pakistan Rolle bei Anschlag vor

«Antwort» angekündigt

Foto: epa/Press Information Bureau
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PULWAMA/NEU DELHI (dpa) - Indien hat Pakistan für den Anschlag auf indische Sicherheitskräfte in Kaschmir mit mindestens 40 Toten verantwortlich gemacht. Es gebe unwiderlegbare Beweise für eine «direkte Beteiligung» des Nachbarlandes, sagte Finanzminister Arun Jaitley am Freitag vor Journalisten nach einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskomitees des Kabinetts.

Indiens Sicherheitskräfte würden alle nötigen Schritte ergreifen, «um sicherzustellen, dass diejenigen, die diesen abscheulichen Terrorakt begangen haben, und diejenigen, die ihn aktiv unterstützt haben, einen hohen Preis dafür zahlen müssen», sagte Jaitley. Premierminister Narendra Modi kündigte eine «gebührende Antwort» an.

Ein junger Mann hatte am Donnerstag auf einer Autobahn im indischen Teil Kaschmirs mit einem Geländewagen, der mit etwa 350 Kilogramm Sprengstoff beladen war, einen Bus in einem Konvoi der paramilitärischen Polizeitruppe CRPF gerammt. Die aus Pakistan stammende Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed, die seit vielen Jahren in Indien aktiv ist, reklamierte den Anschlag für sich. Medienberichten zufolge war es der tödlichste Angriff auf indische Sicherheitskräfte in Kaschmir seit Beginn des Aufstandes von Separatisten und Islamisten vor 30 Jahren.

Die Handelspartnerschaft mit Pakistan nach dem sogenannten Meistbegünstigtengrundsatz sei aufgekündigt worden, sagte Jaitley. Alles werde getan, um das Nachbarland international zu isolieren. Die USA forderten in einer Mitteilung des Weißen Hauses Pakistan dazu auf, keinen Terrorgruppen mehr Unterstützung und Zuflucht zu gewähren.

Indien und Pakistan streiten seit Beginn ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 um die Herrschaft über das Himalaya-Tal Kaschmir. Die beiden heutigen Atommächte führten bereits zwei Kriege um das Gebiet.

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