BANGKOK: Mit bisher mehr als 100.000 Ankünften in diesem Jahr und voraussichtlich 600.000 bis zum Jahresende ist Indien nach Aussage der Thailändischen Tourismusbehörde (TAT) Thailands wichtigster touristischer Markt geworden.
Der stellvertretende TAT-Gouverneur Thanet Phetsuwan teilte am Freitag der Presse mit, dass seine Behörde schätzt, dass in diesem Jahr 500.000 indische Touristen nach Thailand reisen und der lokalen Wirtschaft Einnahmen in Höhe von schätzungsweise 22,5 Milliarden Baht bescheren werden. Er fügte hinzu, dass die Zahl der Ankünfte aus Indien wahrscheinlich 600.000 übersteigen wird, was zu Einnahmen von bis zu 27 Milliarden Baht führen wird.
„Wenn es so weitergeht, wird Indien der Markt Nr. 1 für den thailändischen Tourismus werden“, betonte Khun Thanet. Im Jahr 2019 – vor der dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie – hatten 1,96 Millionen Inder Thailand besucht. Im darauffolgenden Jahr schrumpfte die Zahl auf 261.730, und im vergangenen Jahr sank sie noch weiter auf nur 6.544. Zwischen dem 1. Januar und dem 24. Mai dieses Jahres reisten laut dem Einreiseregistrierungssystem „Thailand Pass“ 100.884 indische Staatsangehörige in das Königreich ein. Seit der Abschaffung des „Test & Go“-Einreisemodells am 1. Mai 2022 sind im Durchschnitt etwa 3.000 indische Staatsangehörige pro Tag nach Thailand eingereist.
Besucher aus dem Vereinigten Königreich waren in diesem Jahr mit 89.745 Ankünften die zweitgrößte Gruppe, gefolgt von Deutschland (74.104), den Vereinigten Staaten (66.036) und Malaysia (62.192).
Da Peking an seiner „Null-Covid“-Politik festhält und seinen Landsleuten die Ausreise aus der Volksrepublik verbietet, wird Indien wahrscheinlich China als Thailands wichtigster Tourismusmarkt ablösen, prophezeit Khun Thanet.
„Die chinesische Regierung hat in Bezug auf ausreisende Touristen keinen klaren Schritt gemacht. Also muss TAT neue Märkte finden. Indien hat das Potenzial, China zu ersetzen, da das Land eine große Bevölkerung hat und mehrere Flüge nach Thailand anbietet“, erklärte er.
Sisdivachr Cheewarattanaporn, Präsident des Verbandes der thailändischen Reisebüros, sagte unterdessen, er rechne nicht damit, dass China aufgrund seiner strikten „Null-Covid“-Politik in absehbarer Zeit Touristen ins Ausland reisen lässt. Deshalb würden sich die thailändischen Reiseveranstalter nach anderen Märkten umsehen, erläuterte er.
„Die thailändischen Tourismusunternehmen suchen nach Möglichkeiten auf anderen asiatischen Märkten, wie Indien, Vietnam und Südkorea“, fügte Khun Sisdivachr hinzu.