Indien hebt Festnetz-Blockade im Kaschmir-Tal zum Teil wieder auf

Foto: epa/Farooq Khan
Foto: epa/Farooq Khan

SRINAGAR (dpa) - Im indischen Teil von Kaschmir hat die Regierung in Neu Delhi die im Konflikt um die Autonomie verhängte Blockade von Telefon und Internet teilweise aufgehoben.

Im vorwiegend muslimisch bewohnten Kaschmir-Tal um die Stadt Srinagar seien am Samstag 17 Festnetzzentralen wieder in Betrieb gegangen, teilte Regierungssprecher Rohit Kansal mit. Allerdings waren dort Mobilfunk und Internet weiter blockiert, während sie in anderen Teilen des Bundesstaates Jammu und Kaschmir wieder funktionierten. Das Kaschmir-Tal gilt als Hauptstätte muslimischer Proteste, die eine Abspaltung vom hinduistisch geprägten Indien zum Ziel haben.

Indien hatte am 5. August dem Bundesstaat Jammu und Kaschmir den Teilautonomiestatus entzogen und eine Ausgangssperre verhängt. Zuvor hatte Neu Delhi Tausende zusätzliche Soldaten in das Kaschmir-Tal geschickt, um Proteste zu verhindern. Der bisherige Bundesstaat soll nun in zwei, von Neu Delhi aus regierte Territorien aufgesplittet werden. Ministerpräsident Narendra Modi will die hauptsächlich von Muslimen bewohnte Region so stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Viele Kaschmirer sind dagegen.

Die Entscheidung hatte auch den Nachbarn und Erzfeind Pakistan aufgebracht. Beide Atommächte streiten seit mehr als 70 Jahren um die Region im Himalaya. Beide beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

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