Spanischer Rapper will vor belgischer Justiz aussagen

Der spanische Rapper Valtonyc (r.) und Pablo Hasel (l.). Foto: epa/Andreu Dalmau
Der spanische Rapper Valtonyc (r.) und Pablo Hasel (l.). Foto: epa/Andreu Dalmau

MADRID/BRÜSSEL (dpa) - Der wegen seiner umstrittenen Liedtexte zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte und nach Belgien geflohene spanische Rapper Valtònyc ist offenbar bereit, vor der dortigen Justiz zu erscheinen.

Wenn er von den belgischen Behörden vorgeladen werde, werde der Musiker vor Gericht aussagen, berichtete der katalanische Sender TV3 am Montag unter Berufung auf den Anwalt des Musikers.

Die Frist zum Haftantritt in Spanien war für den Künstler am 24. Mai abgelaufen, jedoch hatte er sich vorher ins Ausland abgesetzt. Dass er in Belgien ist, hatten zuvor Angehörige des 24-Jährigen bestätigt. Das zuständige Gericht in Spanien erließ einen internationalen Haftbefehl, um den Rapper, der mit bürgerlichem Namen Josep Miquel Arenas heißt, zurück in die Heimat zu holen.

Der auf Mallorca geborene Valtònyc war vom Landgericht der Balearen 2017 für schuldig befunden worden, in seinen Texten Terrorismus verherrlicht, die Krone bedroht und beleidigt sowie Politiker mit dem Tod bedroht zu haben. Das Oberste Gericht hatte das Urteil im Februar trotz landesweiter Proteste bestätigt. Mehrfach fanden auf Mallorca und in anderen Landesteilen Solidaritätsbekundungen für den Rap-Musiker statt.

Nach Belgien hatten sich im Herbst 2017 auch mehrere separatistische Politiker Kataloniens abgesetzt. Dazu gehört auch der des Amtes enthobene Regionalpräsident Carles Puigdemont, der zur Zeit in Berlin auf eine Entscheidung der deutschen Justiz über seine Auslieferung an Spanien wartet.

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