In Myanmar inhaftierte Reporter erhalten Pressefreiheits-Preis

Archivbild: epa/Lynn Bo Bo
Archivbild: epa/Lynn Bo Bo

ADDIS ABEBA (dpa) - Zwei in Myanmar inhaftierte Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters haben am Donnerstag eine Auszeichnung der Vereinten Nationen erhalten.

Die UN-Kulturorganisation Unesco zeichnete Wa Lone und Kyaw Soe Oo mit dem den Guillermo-Cano-Preis aus. Den Pressefreiheits-Preis nahm Thura Aung, einer von Wa Lones Brüdern während einer Feierstunde in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba in ihrem Namen entgegen. «Die beiden Reporter wollten nur ihre Arbeit machen. Sie waren wirklich Reporter», sagte Thura Aung.

Den beiden Journalisten aus Myanmar, die zu jeweils sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden sind, wird zur Last gelegt, sich bei Recherchen über Militärverbrechen an Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya im Dezember 2017 illegal geheime staatliche Dokumente beschafft zu haben. Sie bestreiten die Vorwürfe. Nach ihrer Darstellung wurden sie von Militärs in eine Falle gelockt.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 3. Mai auf Vorschlag der Unesco im Jahr 1993 zum Welttag der Pressefreiheit erklärt. Den ersten Welttag der Pressefreiheit gab es 1994. Seit 1997 verleiht die Unesco an diesem Tag den Guillermo-Cano-Preis zum Gedenken an den ermordeten kolumbianischen Journalisten.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Hermann Auer 04.05.19 15:28
Zweierlei Maß
Und Julian Assange und Chelsea Manning? Aha, die haben sich Informationen über westliche Kriegsverbrechen beschafft. Da gilt diese Regelung bezüglich Pressefreiheit natürlich nicht.