Importiertes Obst und Gemüse wird überprüft

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Ab dem nächsten Jahr wird die thailändische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) ein neues Überprüfungssystem für importiertes Obst und Gemüse einführen, um die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Das System, bekannt als „Halten, Testen, Freigeben“ (Hold, Test, Release – HTR), soll insbesondere auf Produkte aus China angewendet werden, nachdem Berichte über den Import verdorbener Waren aufgetaucht sind.

Lertchai Lertvut, stellvertretender Generalsekretär der FDA, erläuterte, dass dieses Vorgehen die Überprüfung von Qualität und Sicherheit der Importe beschleunigen soll.

Das Verfahren sieht vor, dass Importprodukte zunächst zurückgehalten und einer schnellen Laboranalyse unterzogen werden, wobei die Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden vorliegen. Die Logistik soll dabei gewährleisten, dass die Proben schnell und in gutem Zustand die Labore erreichen.

Sollten sich bei den Tests Verunreinigungen durch gefährliche Chemikalien oder Pestizide zeigen, wird den betreffenden Produkten der Verkauf in Thailand untersagt. Lertchai betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit internationalen Handelspartnern, um die Effizienz des neuen Systems zu sichern und den thailändischen Verbrauchern sichere Nahrungsmittel bieten zu können.

Die HTR-Maßnahme, die vollständig im nächsten Jahr implementiert wird, erlaubt den Verkauf von Obst und Gemüse nur nach erfolgreicher Prüfung. Bei einem Verdacht auf Qualitätsmängel oder Kontaminationen werden die Produkte sofort vom Markt genommen. Lertchai fügte hinzu, dass viele der bisher untersuchten verunreinigten Produkte gefährliche Pestizide enthielten. Weiterhin plant die FDA, diese strengen Kontrollmaßnahmen zukünftig auch auf weitere Lebensmittel und Medikamente auszuweiten.

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Chris Jomtien 08.09.24 18:30
Stichproben
@ Tom
Bei organisierten Import von großen Warenmengen ist das theoretisch kein Problem.
Wenn die Ware ausschließlich von zertifizierten Farmen stammt, in verplombten Kühlcontainern von zuverlässigen Speditionen transportiert und lange im Voraus bei Zoll und FDA angemeldet wird und die Herkunft, so wie in der EU vorgeschrieben, durchgängig nachweisbar sein muss, reichen Stichproben. Zusatzbedingung wäre jedoch das sämtliche Kontrolleure gewissenhaft prüfen und absolut unbestechlich sind.

In der Realität kommt ein großer Teil der Waren jedoch "wild" über die Grenzen. Täglich sind es abertausende Pick-Up mit Obst und Gemüse von kleinen Händlern allein an den thai-lao-Grenzen. An den offiziellen thai-kambodschanischen und thai-myanmar Grenzstationen wechseln sogar Waren in Handkarren und Reisetaschen das Land. Daneben gibt es noch eine Vielzahl inoffizieller Grenzübergänge. Das alles kann nicht effektiv kontrolliert werden.
Hinzu kommt zudem das nicht einmal das in Thailand angebaute Obst und Gemüse engmaschig kontrolliert werden kann. Unzählige Kleinbauern liefern ihre Waren direkt zu den Märkten und Küchen.
Tom​ 08.09.24 14:06
Stichproben
Warum soll etwas nicht gehen, wenn es doch auf der ganzen Welt funktioniert? Bei jeder grösseren Lieferung eine Stichprobe und schon ist das Thema erledigt. Nicht anders funktioniert das etwa in den USA, oder in der EU. Da wird doch auch nicht jede einzelne Tomate geprüft.
Tom​ 08.09.24 14:04
Wie viele Finger zeigen zurück?
Dieses Problem besteht seit Jahrzehnten und die staatlichen Kontrollen auf den Märkten liefern immer wieder eindeutige Ergebnisse. Manche Grenzwerte werden dabei um ein vielfaches überschritten. Ganz toll, sollte sich bei diesem Problem etwas bewegen. Mit China allein hat das aber herzlich wenig zu tun, auch wenn das natürlich auch ein Mosaikstein ist.
Chris Jomtien 07.09.24 15:40
Logistisch kaum möglich
Bei der Menge des importierten Obst und Gemüses und den vielen Transportwegen und Grenzstationen halte ich das Vorhaben, sämtliches Obst und Gemüse vor der Freigabe zu analysieren, für nicht machbar.

Ich sehe darin lupenreines Bashing gegen Ausländer, diesmal nicht gegen Farangs oder Afrikaner sondern gegen Chinesen.
Andreas Hamm 07.09.24 12:10
Erst im nächsten Jahr? Warum nicht umgehend?
Hoffen wir es nicht daß sie das Vorhaben bis nächstes Jahr ( vielleicht auf Druck aus China ) wieder vergessen.