Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffes

Nicht angenehm, keine größeren Bedenken

Foto: epa/Brian Van Der Brug
Foto: epa/Brian Van Der Brug

BERLIN: Müdigkeit, Kopfweh, Schmerzen an der Einstichstelle - auf die Möglichkeit solcher bei Impfungen üblichen Nebenwirkungen müssen sich Menschen auch nach einem Pikser gegen das Coronavirus einstellen. Das geht aus einer im «New England Journal of Medicine» veröffentlichten Studie zu den Impfstoff-Tests der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer hervor. Impfexperten sagen: Nicht angenehm, aber auch kein Anlass für größere Bedenken.

Für die Studie wurden von Ende Juni bis Mitte November 44.820 Männer und Frauen untersucht. Etwa die Hälfte von ihnen bekam zweimal den Impfstoff verabreicht, der Rest ein Placebo. Je nach Altersgruppe und ob es sich um die erste oder zweite Dosis handelte, gaben 66 bis 83 Prozent Schmerzen an der Einstichstelle an. Bei fünf bis sieben Prozent zeigten sich Rötungen oder Schwellungen an der Stelle.

Weitere Symptome waren Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Durchfall oder Muskel- und Gliederschmerzen. Besonders bei der zweiten Impfdosis bekam ein Teil der Teilnehmer Fieber. Diese Nebenwirkungen waren der Studie zufolge im Allgemeinen schwach bis mäßig und klangen nach kurzer Zeit wieder ab.

Solche Begleiterscheinungen sind bei Impfungen üblich. Im Vergleich zu vielen etablierten Impfstoffen wie etwa dem gegen Grippe treten die Nebenwirkungen aber vergleichsweise stärker auf. Impfexperten verglichen die Reaktionen mit denen nach Gabe eines Gürtelrose-Impfstoffs. Kein Grund aber, stärkere Bedenken zu tragen, sagte Stefan Kaufmann, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie: «Es ist halt ein bisschen unangenehm.»

Über die leichteren Beschwerden hinaus gab es vereinzelt schwerwiegendere «unerwünschte Ereignisse». 64 Geimpfte berichteten über geschwollene Lymphknoten. Je eine Person meldete eine Schulterverletzung, Herzrhythmusstörungen sowie Parästhesie im Bein, also Taubheitsgefühl. Die Verträglichkeit des Impfstoffs wird auch nach der Zulassung weiter überprüft.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Kurt Wurst 30.12.20 02:21
Hinten anstellen
So wie es aussieht, wird in einer bestimmten Reihenfolge geimpft. Was gibt das für ein Durcheinander, wenn sich die von der ersten Gruppe, die nicht geimpft werden wollten, plötzlich umentscheiden und sich dann in der zweiten oder dritten Gruppe, die aktuell dran sind, einmischen wollen. Ich sehe da, zumindest in Deutschland, wo alles ordnungsgemäß laufen muss, ein wenig schwarz. Vor allem so lange, bis nicht ausreichend Impfstoff da ist.
Ingo Kerp 20.12.20 12:52
Jetzt, wo mit dem Impfen gegen Covid begonnen wurde, kommen immer mehr Berichte von Nebenwirkungen in die Medien. War es vielleicht doch zu früh, den Wirkstoff freizugeben? Außer Pence und Biden hat die Welt noch keine Politiker benannt bekommen, die sich bereits haben impfen lassen. Dabei ist es doch die Politik mit den Politikern*innen, die die Corona-Situation beurteilt hat. Gehen sie mit gutem Beispiel voran und zeigen sie, das sich impfen lassen, moechte man ihnen zurufen.