ILO fordert Jahrhunderterklärung mit sozialer Gerechtigkeit für alle

Foto: epa/Martial Trezzini
Foto: epa/Martial Trezzini

GENF (dpa) - Der technologische Wandel verändert die Arbeitswelt so rasant wie nie zuvor, aber die Zukunft der Arbeit bestimmen nicht Roboter oder künstliche Intelligenz, sondern Regierungen. Mit diesen Worten hat Generaldirektor Guy Ryder die Jubiläumskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) am Montag in Genf eröffnet. Die ILO wurde vor 100 Jahren gegründet.

Ryder appellierte an die 187 Mitgliedsländer, in der geplanten Jahrhunderterklärung starke Leitlinien zur Zukunft der Arbeit mit sozialer Gerechtigkeit für alle zu verankern. Sie soll zum Abschluss der Konferenz am 21. Juni verabschiedet werden.

Es werden rund 40 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter an diesem Dienstag Bundeskanzlerin Angela Merkel. «Wir wollen, dass soziale Standards für alle Menschen auf der Welt gelten», sagte sie mit Blick auf das Treffen in einem Video-Podcast. Ein Gleichgewicht zwischen Chancen und Risiken des digitalen Wandels zu finden, sei im «ureigenen deutschen Interesse.»

Die ILO soll den Weltfrieden durch die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen aller Menschen zu fördern. Sie ist die älteste Sonderorganisation der Vereinten Nationen. In den Delegationen sind Regierungsvertreter sowie Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter.

Die Organisation hat fast 190 Abkommen und mehr als 200 Empfehlungen zu Arbeitsnormen ausgearbeitet. Darunter sind Konventionen über das Recht auf Gewerkschaften und gegen Diskriminierung sowie gegen Zwangsarbeit und gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Neuer Schwerpunkt ist der digitale Wandel und wie der soziale Frieden trotz rapider Veränderungen gesichert werden kann.

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