Illegaler Grenzübertritt: General will Exempel statuieren

Thailändisch-myanmarischer Grenzübergang in Mae Sai. Foto: The Nation
Thailändisch-myanmarischer Grenzübergang in Mae Sai. Foto: The Nation

CHIANG MAI: Der Polizeichef der Region 5 in Nordthailand, Generalleutnant Prachuap Wongsuk, fordert, an drei Frauen, die illegal von Myanmar nach Thailand kamen und Covid-19 verbreiteten, ein Exempel zu statuieren. Die Frauen sehen sich drei schweren Anklagen gegenüber, die sie für Jahre ins Gefängnis bringen könnten.

Die drei Frauen wurden inzwischen aus dem Nakornping-Krankenhaus entlassen und werden mit folgenden Anklagen konfrontiert: Die Nichtbenutzung eines Kontrollpunktes der Immigration hat eine Geldstrafe von 2.000 Baht zur Folge. Wegen der Nichteinhaltung der Notverordnung drohen ihnen zwei Jahre Gefängnis und/oder eine Geldstrafe von 40.000 Baht. Sie müssen weiter mit Anklagen unter den spezifischen Covid-Regeln rechnen, die sie für ein weiteres Jahr ins Gefängnis und/oder zu einer Geldstrafe von 100.000 Baht bringen könnten.

Der Generalleutnant hat Anfang der Woche das Lanna Hospital kontaktiert, um Covid-19-Tests für 270 Beamte unter seinem Kommando zu veranlassen. Die Polizisten waren an den jüngsten Festnahmen von fünf Frauen im Alter von 23 bis 32 Jahren beteiligt, die Covid-19 positiv getestet wurden und womöglich nach ihrer Rückkehr aus Myanmar weitere Menschen angesteckt haben.

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Leserkommentare

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Thomas Thoenes 20.12.20 02:22
Hier liegt so manches im Argen.
Nicht zuletzt weil 2 Jahre Gefängnis Höchststrafe plus 1 Jahr Höchststrafe trotz Taschenrechner 5 Jahre ergibt.
Kurt Wurst 18.12.20 03:09
Grenzübertritt
Ich bezweifle, ob es für thailändische Staatsbürger überhaupt einen illegalen Grenzübertritt in das Land Thailand geben kann. Ich kann auch nicht in meine eigene Wohnung strafrechtlich relevant eindringen.

Natürlich hätten sich die thailändischen Bürger zur Quarantäne anmelden müssen. Das Nichtanmelden sollte aber bereits bußgeldmäßig geregelt sein.
Klaus Olbrich 17.12.20 15:26
Die Entscheidung die drei Frauen, die sicherlich nicht wussten, das sie den Virus in sich trugen mit solchen hohen Geldstrafen zu belegen kann ich nicht nachvollziehen.
Der Virus wird noch bei vielen unentdeckt sein. Ich denke, die Frauen mit den hohen Behandlungskosten zu bestrafen, dürfte genug sein.ich glaube eine hohe Geldstrafe zusaetzlich koennen sie sowieso nicht bezahlen und wirkt nicht!
Dave Burner 17.12.20 15:18
Das Wissen ist relativ
Welches Wissen ist den vorhanden? Sieht man nach Deutschland ist das wohl nicht viel! Und auch in Thailand kam es zu Fällen trotz durchlaufener Quarantäne.
Trotzdem finde ich die Strafen ehrlich gesagt lächerlich wenn man ein Exempel statuieren will, abgesehen davon welche Folgen die illegale Grenzübertritte haben könnten. Und für Thais kostet die Quarantäne ja nix.
Mike Dingo 17.12.20 15:07
Die Damen sollen doch als "Tischdamen" im Kasino gearbeitet haben. Da gibt es doch gut Geld. Man findet schon einen Weg.
Ingo Kerp 17.12.20 14:07
Absolut nachvollziehbar, das die Polizei hier mit Anklagen gegen die unverantwortlichen Frauen vorgeht. Egal ob sie die Strafen finanziell stemmen koennen oder nicht, eine Gefängnisstrafe wäre sicherlich hier besser angebracht.
Ling 17.12.20 14:07
Illegaler Grenzübertritt
Da bin ich auf weitere Berichte gespannt, ob das alles so kommt, wie der Polizeichef sich das vorstellt mit einer Bestrafung.
Durchgehen lassen sollte man das weder den drei genannten Frauen, noch anderen Leuten, die sich so verhalten. Wie schon von anderen Schreibern hier erwähnt, sehe ich darin auch kein Kavaliersdelikt, wenn man bewusst andere Menschen in Gefahr bringt und sich dadurch womöglich das Virus im ganzen Land verbreitet.