Ifo-Institut warnt EU vor Protektionismus

Ifo-Präsident Clemens Fuest. Foto: epa/Matteo Bazzi
Ifo-Präsident Clemens Fuest. Foto: epa/Matteo Bazzi

BERLIN (dpa) - Das Münchner Ifo-Institut hat angesichts des eskalierenden Handelsstreits zwischen den USA und China die Europäer vor einer Abschottung gegen Peking gewarnt.

«Die Strafzölle der USA gegen China werden dazu führen, dass chinesische Produkte verstärkt auf die europäischen Märkte drängen», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

«Die EU sollte darauf nicht mit protektionistischen Maßnahmen gegenüber China reagieren, sondern China drängen, die eigenen Märkte weiter zu öffnen.» Nach den Worten des ifo-Chefs ist es wichtig, «dass die Koalition der Gegner der US-Handelspolitik aufrechterhalten bleibt».

«Die US-Regierung ist offenbar entschlossen, den Handelskonflikt weiter anzuheizen, obwohl dabei die eigene Wirtschaft leidet und die USA politisch immer mehr isoliert werden», sagte Fuest. Die EU sollte mit einer Doppelstrategie antworten. Zum einen sollten Strafzölle auf US-Güter erhoben werden. Ob und wie diese Gegenmaßnahmen Trump beeinflussen, ist aus Sicht des ifo-Chefs kaum vorherzusagen. «Aber den Gegnern des Protektionismus in den USA liefern sie Argumente.» Zum anderen sollte die EU Trump anbieten, über den beidseitigen Abbau von Zöllen im Rahmen eines Freihandelsabkommens zu reden.

Nach gegenseitig verhängten Strafzöllen in Milliardenhöhe rückt ein Handelskrieg zwischen den USA und China näher. Auf die von US-Präsident Donald Trump verkündeten neuen Strafzölle auf Waren im Wert von 50 Milliarden US-Dollar aus China reagierte Peking umgehend mit Gegenmaßnahmen in gleichem Umfang.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.