IAEA: Iran macht Fortschritte bei heikler Atomtechnik

Das Emblem der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO ist während einer Pressekonferenz am Sitz der IAEO in Wien zu sehen. Foto: epa/Lisi Niesner
Das Emblem der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO ist während einer Pressekonferenz am Sitz der IAEO in Wien zu sehen. Foto: epa/Lisi Niesner

WIEN: Der Iran hat internationalen Inspektoren zufolge die Herstellung von fast atomwaffentauglichem Uran ausgeweitet. Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Dienstag mitteilte, hat das Land in seiner Anreicherungs-Anlage in Natanz eine zweite Produktionseinheit in Betrieb genommen, um Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent herzustellen. Für Atomwaffen wären 90 Prozent nötig.

Laut dem Atomabkommen zwischen dem Iran, den UN-Vetomächten und Deutschland von 2015 müsste die Anreicherung unter 4 Prozent bleiben. In den vergangenen Monaten war nur eine Produktionseinheit für hoch angereichertes Material in Betrieb. Laut Teheran soll dieses Uran dann für medizinische Zwecke verwendet werden.

Außerdem teilte die IAEA mit, der Iran habe bereits 200 Gramm Metall aus 20-prozentigem Uran hergestellt. Teheran beteuert, auf diese Weise Brennstoff für einen Forschungsreaktor zu entwickeln. Westliche Staaten sehen darin jedoch einen möglichen Versuch, Know-how für die Herstellung von Atomsprengköpfen zu gewinnen, die ebenfalls aus Uranmetall gemacht werden.

Die Verhandlungen zur Rettung des Atomabkommens in Wien pausieren derzeit und könnten im September mit Gesandten des neuen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi fortgesetzt werden. In den vergangenen Monaten haben Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China versucht, zwischen dem Iran und den USA zu vermitteln.

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Leserkommentare

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Bernd Lange 18.08.21 21:50
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was soll EU zwischen Usa vermitteln--ATOM ja oder nein--gibs nur eins!
Ingo Kerp 18.08.21 13:20
Solange es zwischen den USA und dem Iran keinen Konsens gibt, sind weitere Bemühungen erfolglos. Iran wird weiter anreichern und die Unterzeichnerstaaten werden weiterhin nicht zu ihrem Angebot der Hilfe stehen. Lediglich die USA sind ihrer Sanktion treu geblieben, was zur derzeitigen Situation geführt hat.