IAEA erhöht Druck auf Iran

Erklärung für Uran-Fund fehlt weiterhin

Foto: epa/Lisi Niesner
Foto: epa/Lisi Niesner

WIEN (dpa) - Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat den Iran erneut dazu aufgefordert, eine schlüssige Erklärung für die in einem nicht deklarierten Gebäude gefundenen Uran-Spuren abzugeben. «Wir haben unseren Dialog fortgesetzt, aber wir haben noch keine zusätzlichen Informationen erhalten und der Vorfall bleibt weiter ungeklärt», sagte der kommissarische IAEA-Chef Cornel Feruta am Donnerstag vor dem Gouverneursrat. In der kommenden Woche soll ein Treffen der Behörde mit dem Iran in Teheran stattfinden.

Die IAEA hatte zuletzt Spuren von Uran in einem iranischen Gebäude gefunden, das nicht entsprechend deklariert wurde. Wo das Material ist, das die Spuren verursacht hat, ist Diplomatenkreisen zufolge unklar. Die Erklärungen, die der Iran bislang zur Herkunft des Materials gemacht hat, decken sich demnach nicht mit den Analysen der IAEA. Der Fund hat zudem die Frage aufgeworfen, wie verlässlich der Iran auch mit Blick auf das inzwischen sehr wacklige Atomabkommen ist. Nach dem Ausstieg der USA hatte der Iran zuletzt immer wieder Auflagen des Abkommens gebrochen.

Die EU und die USA kritisierten das Verhalten des Irans im Gouverneursrat. Man sei «sehr besorgt» darüber, dass der Iran bislang eine zufriedenstellende Erklärung zu dieser Frage schuldig geblieben sei, hieß es in einem gemeinsamen Statement der EU-Staaten. Aus Sicht der USA ist das iranische Verhalten nicht akzeptabel. Dem müsse eine «angemessene Eskalation» durch den Gouverneusrat folgen, sagte US-Botschafterin Jackie Wolcott.

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Leserkommentare

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Ingo Kerp 22.11.19 13:18
Wenn der Iran zur A-Bombe kommt, ist das Gleichgewicht hergestellt. Weder wird der Iran damit Israel angreifen, noch umgekehrt. Weitere Anmahungen, speziell der hilflosen EU werden nichts verhindern. Die USA sehen das iran. Verhalten als nicht akzeptabel. Was hatte man denn erwartet, nachdem der Vertrag ohne Not gekündigt wurde?