Hurrikan «Iota» erreicht Nicaragua - Sturmflutgefahr

Wolken von den äußeren Bändern des Hurrikans. Archivfoto: epa/DAN ANDERSON
Wolken von den äußeren Bändern des Hurrikans. Archivfoto: epa/DAN ANDERSON

MIAMI: Zum zweiten Mal im November trifft ein starker Hurrikan in Nicaragua auf Land. Zwar verlor «Iota» an Geschwindigkeit, doch die Gefahr von katastrophalem Niederschlag und Überschwemmungen ist nicht gebannt.

Rund zwei Wochen nach dem verheerenden Hurrikan «Eta» hat der nächste gefährliche Sturm Nicaragua erreicht. Als starker Wirbelsturm der Kategorie vier von fünf traf «Iota» am Montagabend (Ortszeit) an der nordöstlichen Küste des mittelamerikanischen Staates auf Land, wie das Nationale Hurrikanzentrum der USA mitteilte. Die Windgeschwindigkeiten von zunächst 250 Kilometern pro Stunde sanken auf rund 165 - damit war «Iota» laut Hurrikanzentrum über Land noch ein Hurrikan der Kategorie zwei.

Entwarnung gaben die Behörden aber nicht. Laut Meteorologen war mit einer lebensbedrohlichen Sturmflut sowie katastrophalen Windschäden, sintflutartigem Regen, Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen. Nicaraguanische Medien hatten bereits vor dem Auftreffen des Sturms an Land Bilder starker Winde und massiver Niederschläge gezeigt. Nach Angaben des nationalen Zivilschutzes Sinapred wurden in den vergangenen Tagen mehr als 40.000 Menschen in Sicherheit gebracht.

Zuvor war «Iota» noch als Hurrikan der höchsten Kategorie fünf über die kolumbianische Karibikinsel Providencia hinweggefegt. Dann wurde der Sturm auf Kategorie vier herabgestuft. Die Intensität der Niederschläge bleibe trotz Herabstufung katastrophal, warnte der Zivilschutz Copeco in Honduras. Im Nachbarstaat Nicaragua ordneten Behörden für zahlreiche Gebiete Evakuierungen zum Schutz vor Erdrutschen und Überschwemmungen an.

Auch in den übrigen Ländern Mittelamerikas und in Mexiko war nach Angaben des Hurrikanzentrums mit Auswirkungen des Unwetters zu rechnen. Es wurde demnach erwartet, dass der Sturm landeinwärts zieht und dabei rapide an Stärke verliert. Am Mittwoch werde er sich voraussichtlich über Mittelamerika auflösen.

Die Region leidet noch unter den Folgen von «Eta», der am 3. November als Hurrikan der Kategorie vier auf die Küste Nicaraguas getroffen war - nur rund 25 Kilometer nördlich vom Ort, wo «Iota» nun Land erreichte. «Eta» verwüstete Gebiete in mehreren Ländern und setzte ganze Landstriche unter Wasser. Tausende Familien verloren ihr Zuhause, zahlreichen Menschen fehlt es noch immer am Nötigsten.

Mehr als 150 Todesfälle wurden registriert. Hinzu kommen rund 100 Bewohner eines Dorfes in Guatemala, das von einem Erdrutsch verschüttet wurde. «Iota» war am Sonntag zum 13. Hurrikan der besonders intensiven diesjährigen Saison im Atlantik geworden - diese dauert von Anfang Juni bis Ende November.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Thomas Sylten 17.11.20 14:07
Mene Tekel Upharsin
Ich denke, die Natur zeigt uns grad so deutlich wie irgend möglich wo der Hammer hängt. Aber selbstverständlich hat das alles keinesfalls was mit einem menschengemachten Klimawandel zu tun - denn das hätte ja zur Folge dass wir unseren Lebensstil evtl. überdenken müssten: bloß nicht, Teufelszeug - ich will so bleiben wie ich bin, und wenn es das Letzte ist was ich tu. Sollen doch die Kids ihren Lebensstil ändern wenn sie Angst haben - was haben schon ich und meine Generation damit zu tun?!?

Im Ernst: Wer jetzt nicht langsam anfängt diese überdeutlichen Menetekel allüberall zu begreifen, wird es eh nie tun. Wenn wir weiter auf diese Leute warten, schießen wir uns leider raus aus der Evolution. Das ist dann freilich auch eine Lösung des Problems..