Seit unsere letzten beiden Hennen Suppenhuhn beim Thai-Gärtner geworden sind, wollten wir sie ersetzen. Diese Woche sind wir fündig geworden. Gegen 20 Eier legen sie nun täglich, die Qualität ist ganz hervorragend.
Die meisten unserer braunen Legehennen wurden von Schlangen ins Jenseits befördert, danach haben wir den Hühnerstall praktisch neu gebaut. Die Umgebung haben wir zudem radikal auf- und ausgeräumt, von Büschen und Haufen befreit, die den Schlangen Unterschlupf, Deckung gewährt haben. Nun wollten wir neue Hennen haben, bald wurden wir fündig.
Eine große Liebe zum guten Federvieh
Weltweit werden diese hybriden, braunen Legehennen eingesetzt, weil sie ungeheuer produktiv sind: Während etwa 15 Monaten liefert jede von ihnen praktisch jeden Tag ein Ei. Man kann diese gai kai (Legehennen) für 60 Baht pro Stück als Küken auf dem Pflanzenmarkt in Nordpattaya kaufen, muss dann aber etwa fünf Monate warten, bis sie zu legen anfangen. Doch es geht auch anders.
Der Thai-Schwager hat auf Facebook nach Legehennen gesucht und verschiedene Anbieter gefunden. Einer, in Udon Thani, ist etwas gar weit von Pattaya entfernt. Eine Anbieterin ist 20 km, die andere 60 km von uns entfernt, wir fahren zur Dame in 20 km Distanz. Trotz inkohärenter Wegbeschreibung findet der Thai-Schwager die Huhn-Lady sogar im Irgendwo des Nirgendwo, in einer Gummibaum-Plantage, einem Wäldchen. Sie hat wohl über 200 Lagehennen, die bereits Eier legen oder kurz davor sind, Kostenpunkt pro Stück: 220 Baht.
Wir bestellen 30 Exemplare, doch als wir etwa 12 bereits eingefangen und geladen haben, fragt die Huhn-Lady, ob 20 nicht auch genügen? Sie liebt ihr liebes Federvieh, ihre Kinderlein so sehr, dass sie sie gar nicht gerne verkauft!
Wir möchten weiterhin 30, die nicht gerade geschäftstüchtige Huhn-Lady beharrt auf 20.
Schließlich finden wir bei 25 einen Kompromiss und ziehen zufrieden ab.
Glückliche Hühner legen auch gute Eier
Unser praktisch neu gebauter Hühnerstall hätte problemlos Platz für 30 Hennen geboten, auch bei 80 Stück wäre bestimmt keine drangvolle Enge entstanden. Unsere glücklichen Hühner habe Platz zum Versauen, können scharren und graben, bekommen Kraftfutter und ungeschälten Reis und stürzen sich auch auf Eierschalen, irgendwoher muss der Kalk für die Schalen ja kommen…
Pro Tag haben wir nun bereits zwischen 18 und 20 Hühnereier, die auch nach etwas schmecken. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass eine gute und tiergerechte Haltung sich eben auch direkt auf die Eier auswirkt, die ja gewissermaßen die Währung von Legehennen sind.
Was das Eierlegen angeht: Unsere Gänse haben nach einer etwa dreimonatigen Pause auch wieder damit angefangen. Das heißt konkret, dass in etwa einem Monat dann bereits wieder Gänschen schlüpfen: Die Weihnachtsgänse 2025. Für das Fest von 2024 haben wir die Weihnachtsgänse bereits im Tiefkühler, man muss sie relativ jung schlachten, sonst werden sie grauenhaft zäh…
Noch mehr Bananen haben wir gepflanzt, die Gänse lieben deren Blätter außerordentlich, ja sie sind ganz wild darauf. Die diversen Bananensorten sind auch interessant anzuschauen und die Früchte kommen ins Müesli.
Unser großer Wassertank, vor dem Kohlefilter zum Haus, war plötzlich voll mit braunem Wasser. Im Haus kam es auch bräunlich aus den Hähnen. Daraufhin wollte der Thai-Schwager den „fehlerhaften Wasserfilter“ ersetzen. Ich habe die Quelle der Verschmutzung beseitigt und das Geld für einen neuen Kohlefilter nicht aus dem Fenster geworfen.
Manchmal ist die Thai-Logik erstaunlich.
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!