Thailands Hotelbranche lebt mit der Ungewissheit

Hygienemaßnahmen in einem Bangkoker Hotel. Foto: epa/Diego Azubel
Hygienemaßnahmen in einem Bangkoker Hotel. Foto: epa/Diego Azubel

THAILAND: Die Ungewissheit über den Plan zur Aufnahme internationaler Touristen hat das Vertrauen der Hoteliers in die Wiedereröffnung erschüttert.

Die meisten Hotels in Phuket, etwa 90 Prozent, bleiben geschlossen und überarbeiten ihre Pläne zur Wiedereröffnung auf monatlicher Basis, um sicherzustellen, dass die zukünftigen Einnahmen nicht hinter den Betriebskosten zurückbleiben, betonte Kongsak Khoopongsakorn, Präsident des Südlichen Thailändischen Hotelverbandes (THA).

Am Dienstag billigte das Kabinett eine Visasonderregelung für Touristen mit Langzeitaufenthalt, die ab Oktober gilt. Etwa 60 Hotels in Phuket warten auf die Genehmigung als alternative staatliche Quarantäne-Einrichtung (ASQ). Das sei ausreichend, um Langzeittouristen willkommen zu heißen, sagte Kongsak.

Laut Thanes Supornsahasrungsri, Präsident des Tourismusrates von Chonburi, hat von 200 registrierten Hotels die Hälfte wiedereröffnet, während 10 bis 20 Hotels eine ASQ-Zertifizierung beantragt haben. Die Regierung solle alternative Pläne vorlegen, um die Besucher sicher vom Bangkoker Flughafen Suvarnabhumi zu den ASQ-Einrichtungen in anderen Provinzen zu bringen und zu vermeiden, dass sie unterwegs auf große Gruppen von Menschen treffen.

Laut La-Iad Bungsrithong, Präsidentin des nördlichen THA-Kapitels, ist Chiang Mai im Vergleich zu Reisezielen an der Küste kein Ziel für Touristen mit Langzeitaufenthalt, so dass die dortigen Betreiber möglicherweise keinen großen Gewinn aus der ersten Phase der Wiedereröffnung ziehen werden. Nur 30 Prozent der Hotels im Norden sind mit einer Belegungsrate von 10 Prozent wieder im Geschäft.

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Ling 19.09.20 19:52
@Henry
Eine Regierung kann die Augen vor solch traurigen Zuständen verschließen, weil die Mitglieder nicht selbst betroffen sind. Die brauchen sich keine Sorgen um den täglichen Reis machen. Hoffentlich wird es keinen blutigen Knall geben, bevor die Oberen aufwachen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
@Jom Europa steht momentan vor dem zweiten Lockdown? In D jedenfalls nicht. Meiner Meinung nach haben die das hier recht gut im Griff und es wird bestimmt keinen zweiten Lockdown geben. Die meisten Leute verhalten sich vernünftig.
Henry Jean Beaufort 18.09.20 20:52
Bald platzt die Bombe
Wenn das so weiter geht wird die Bombe bald platzen. Aus meinen Quellen in die Hotellerie höre ich das sehr viele nach Hause geschickt wurden und arbeitslos sind. Die Europäer die ich kenne und im Hotelmanagement arbeiten habe teilweise von sich aus gekündigt und sind zurück nach Europa. Teilweise sind Hotels und die Bars und Restaurants geöffnet aber habe keine Kundschaft und die Angestellten arbeiten mit 50% Lohnabzug. Ich verstehe nicht wie eine Regierung so die Augen vor diesen Zuständen verschliessen kann. Die Demo morgen ist erst der Anfang und wenn diese sture Haltung weiterhin so bleibt wird es immer schlimmer.
Hans Breitrainer 18.09.20 17:07
Wechselkus
Ist zwar nur indirekt von dem Thema betroffen. Aber ich frage mich wieviel Devisen die Notenbank täglich verkaufen muss um den THB derart zu stützen.Ausländische Investoren ziehen sich zurück. Und dass die Touristen derzeit 0 Devisen ins Land bringen weiss sowieso jeder von uns. Ich begreife den Sinn dieser Stützungsmassnahmen nicht. Vielleicht ist jemand von euch mit dem Thema besser vertraut.
Jom 18.09.20 16:52
Nur meine Meinung...
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber man will es nicht wahr haben das der Tourismus mittelfristig nicht mehr zum Laufen kommt. Egal für welche Maßnahmen man sich entscheidet, zur Zeit trennt sich erst in den Hotelbranchen und Ressorts die Spreu vom Weizen.
Es geht schon lange geht es nicht mehr um COVID 19, der Virus war nur das i-Tüpfelchen der das Fass zum überlaufen brachte.
Die gesamte Weltwirtschaft ist seit längerem auf Talfahrt und nichts kann das mehr aufhalten, nicht einmal der COVID 19 Impfstoff.
Europa steht momentan vor dem zweiten „Look down“, kann auch sein das man dem Virus jetzt freien Lauf lässt! Ich denke es werden für uns Alle noch harte und entbehrungsreiche Zeiten auf uns zukommen.
Ole Bayern 18.09.20 15:24
In einem Paralellbeitrag ....
von heute Morgen wird über die Probleme der Thai - Fluggesellschaften berichtet. Denen geht's genau so wie den Hotels . Und die Regierung fordert auch hier die Senkung der Preise um den einheimischen Tourismus anzukurbeln. Hier zeigt sich genau der fehlende Sachverstand der Verantwortlichen. Vor kurzem wurde hier im Forum über Minus - Inflation = Deflation gesprochen und diskutiert . Genau dies sind die Anfänge einer Deflationsspirale ... sinkender Nachfrage mit immer mehr sinkenden Preisen zu begegnen . Das reißt die ganze Witschaft über kurz oder lang in den Abgrund . Sinkende Nachfrage = Sinkende Preise = Geringe Gewinne oder gar Verlust = keine neue Investitionen = Abbau der Kosten durch Verminderung des Personals = Arbeitslosigkeit = Armut = ( und von Neuem gehts los ) Sinkende Nachfrage = sinkende Preise ......usw. : Eine ganz gefährliche Konstellation . Aber die Ursachen legen ja auf der Hand ... die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen kann man nur steigern im Fall des Staates Thailand , indem man Fremdkapital inkl. die Menschen die dazu gehören wieder ins Land lässt. Lernt bei uns jeder Student der BWL /VWL im 1. Semester. Ein gesunder und vorallem sinnvoller Ausgleich zwischen Gesundheits - und Wirtschaftspolitik muß her . Kurzzeittouristen Beschränkungen aufzuzwingen und kasernierte 14 - tägige Quarantäne zu fordern gehören sicherlich nicht zu einem sinnvollen Handeln in der Situation. VG und schönes WE Allen , Ole
Ingo Kerp 18.09.20 13:52
Es ist natürlich kein Trost aber, viele andere Branchen leiden ebenso, wie die Hotelbranche. Alle vorgebrachten Ideen von Reise Blase, Langzeittouris in bestimmten Hotels, Quarantäne, Medizintouris, Hotelgutscheine, Reisekostenzuschüsse etc., alles ist doch nur ein Flickenteppich, der keiner Branche hilft, wieder mit festen Einnahmen kalkulieren zu koennen. Das einzig troestliche derzeit ist, das alles mal vorbei ist. (Wann??)
Christian 18.09.20 13:22
Es werden so viele neue Hotels geplant. Weiß ich aus einer zuverlässigen Quelle und ich verstehe es nicht. Mein thailändischer Anwalt ist so negativ, aber aus der Quelle höre ich immer nur, man würde garantiert bald wieder einreisen können, die Klienten würden immer neue Hotels in Auftrag geben...

Man müsse nur etwas Geduld haben.
Thomas Thoenes 18.09.20 10:37
... möglicherweise keinen großen
Gewinn... sehr schön umschifft das Riff. Garantiert eine finanzielle Misere erleben wäre der weit aus richtigere Satz. 60 Hotels auf Phuket und 10-20 in Chonburi. Zahlen die eigentlich nicht erwähnenswert sind wenn man die Erwartungen an diese neue grandios unausgreifte Idee bedenkt. Die ganzen Zahlenspiele von Einnahmen, Touristen, Hotels usw. passen hinten und vorne nicht. Ist da nicht einer der einen Taschenrechner bedienen kann?