Hongkong-Aktivisten fordern Export-Stopp für Polizeiausrüstung

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

BERLIN (dpa) - Deutschland und die EU sollen nach Ansicht von zwei Hongkonger Aktivisten keine Polizeiausrüstung mehr in die Finanzmetropole schicken. Das machten Glacier Kwong und Mo Yik Wong am Montag in Berlin deutlich. Demnach setze die Hongkonger Polizei zum Beispiel Gummigeschosse und Wasserwerfer aus Deutschland bei Demonstrationen ein.

Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Protesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei endeten. Die Protestbewegung befürchtet einen steigenden Einfluss der chinesischen Regierung auf Hongkong. Auch fordern die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt bei den Protesten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich auf ihrer China-Reise vergangene Woche dafür ausgesprochen, den Konflikt gewaltfrei beizulegen. Das bezeichneten die Aktivisten zwar als ein gutes Signal. «Sie könnte mehr tun», sagte Mo Yik Wong aber auch. Weitere Gewalt in Hongkong könne nur verhindert werden, wenn man die dortige Regierung direkt anspreche.

Zusammen mit Glacier Kwong und Mo Yik Wong war der bekannte Hongkonger Aktivist Joshua Wong am Montag in Berlin erwartet worden. Er wurde vor seiner geplanten Abreise allerdings am Sonntagmorgen Hongkonger Flughafen festgenommen. Ihm wurde vorgeworfen, seine Kautionsbedingungen verletzt zu haben. Wong kam nach 24 Stunden wieder auf freien Fuß und flog noch am Montag nach Deutschland. Wong war Ende August für einige Stunden festgenommen und auf Kaution wieder entlassen worden.

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