WASHINGTON (dpa) - Einer der führenden Aktivisten der Protestbewegung in Hongkong, Joshua Wong, hat vor dem US-Kongress vor der Erosion der Freiheitsrechte in der asiatischen Metropole gewarnt. Es könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass China das Militär einsetzen würde, um seine Kontrolle über die Stadt zu festigen, sagte Wong am Dienstag. «Panzer zu schicken bleibt irrational, aber nicht unmöglich», sagte er.
Wong war vergangene Woche in Berlin auch mit Außenminister Heiko Maas zusammengetroffen, was heftige Kritik der chinesischen Führung ausgelöst hatte. Peking bestellte den deutschen Botschafter ein und kündigte Konsequenzen für die bilateralen Beziehungen an.
Vor dem Parlamentskomitee in Washington sagte Wong, die seit dem Ende der britischen Kolonialzeit geltende Regelung, wonach Hongkong zu China gehöre, aber sein eigenes und freieres System habe, sei in Gefahr. Hongkong bewege sich «gefährlich nahe» auf einen Zustand zu, bei dem nur noch Chinas System gelte.
Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Massenprotesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei enden. Die Protestbewegung befürchtet zunehmenden Einfluss Chinas auf Hongkong.