Hohe Belohnung für Hinweise auf illegale Straßenrennen

Auf einer Pressekonferenz in Bangkok präsentiert die Polizei beschlagnahmtes Tuning-Equipment von Motorrädern bei illegalen Straßenrennen. Foto: The Nation
Auf einer Pressekonferenz in Bangkok präsentiert die Polizei beschlagnahmtes Tuning-Equipment von Motorrädern bei illegalen Straßenrennen. Foto: The Nation

BANGKOK: Die Polizei hat eine Belohnung von 50.000 Baht ausgesetzt für Hinweise auf illegale Straßenrennen von Motorradfahrern.

Laut dem stellvertretenden nationalen Polizeichef Generalleutnant Damrongsak Kittiprapat haben Beamte seit Aufhebung der Sperrmaßnahmen am 20. Juni 109 Motorradfahrer verhaftet sowie 11.743 Motorräder und 208 Autos beschlagnahmt. In dem Bestreben, das Problem an der Wurzel zu packen, hat die Polizei auch 3.088 Werkstattbesitzer, die Motorräder modifizieren, und 98 Einflussnehmer von sozialen Medien verhaftet. Die Strafen umfassen ein Bußgeld zwischen 1.000 und 2.000 Baht sowie 15 Tage hinter Gittern. Wer Motorradrennfahrer anzeigen möchte, kann ein Video aufnehmen und es an die Social-Media-Seite der Polizei schicken oder die Hotlines 191 und 1599 anrufen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Francis Light 04.07.20 23:37
Markus he he
ja ich meinte was anderes als Altes Testament. Es könnte aber schon damals die eine oder andere Raser-ei gegeben haben.
AT ist angeblich die zweibuchstabige Länderabkürzung für Ösistan. Hier ist anscheinend nur "A" üblicher.
Markus Boos 04.07.20 22:52
@Francis
Im Alten Testament gab es noch keine Raser. Oder meintest du mit AT was anderes? 555
Francis Light 04.07.20 14:22
Strassenwalze zerstört illegale Motorrad-Auspuffe
Gerade in thetaiger gelesen:
Chon Buri police hire a steam roller to destroy over 700 illegal motorbike exhausts.
The media were invited along to capture the public shaming.

Cool, könnte man sowas auch in AT machen?
Jürgen Franke 04.07.20 08:52
Herr Raktin, danke für den
Hinweis, doch die Raser werden austomatisch gebremst, dank der Bodenschwellen. Übrigens: Die Herren Light und Boos haben das Problem recht genau beschrieben.
Francis Light 03.07.20 21:52
Hallo Markus
danke, Angebot angenommen. Eigentlich heisse ich nur Franz, aber nachdem das so ein öder null acht fünfzehn Ösi Name ist, nenne ich mich gerne etwas anders.

Genau das finde ich auch, das ist der Kern des Problems. Wir waren alle einmal jung und taten Sachen, auf die wir heute nicht unbedingt recht solz sind, wenn wir uns zurückerinnern. Aber teilweise solche Auswüchse in der heutigen Zeit, da kann man nur den Kopf schütteln. Den ganz Jungen geht es einfach materiell zu gut. Die Folgen sind grosse Respektlosigkeiten, kaum Wertschätzung für irgendwas.

Anscheinend gibt es neuerdings(?) so eine kranke Kuh-Erschrecken-Challenge. Ich habe das gestern bei einem Gespräch mitbekommen, und tatsächlich (google) gibts das. Wenn sowas lustig ist: Wie debbert sind die eigentlich?

Oder gestern sass ich irgendwo in Oberösterreich in einem Cafe, neben der Tankstelle. Eine Horde Jugendlicher mit Mopeds machten absichtlich Krach, im Leerlauf Gas geben. Nur reine Provokation, Auseinandersetzung und Streit als Ziel. Ist/Wird das eine Grundeinstellung? Dann finde ich, gehört mit allen Mitteln dreingefahren, wenn sich solche Respektlosigkeit noch mehr ausbreiten. Nebenbei wird noch sinnlos Treibstoff zu verschwenden (wie bei Motorrennen generell).
Markus Boos 03.07.20 20:07
@ Francis
Kannst mich gerne duzen.
Für diese Typen ist es cool etwas verbotenes zu tun. Unter dem Motto. Wer erwischt wird ist raus.
Denen eine Rennstrecke anzubieten ist etwa dasselbe wie Bier nach München bringen.

Das sind äusserst aggressive Typen. Habe das auch in Hua Hin am hellen Tag erlebt. Die haben mit schweren Maschinen ein Slalomrennen durch dichten Verkehr veranstaltet, ich fühlte mich gefährdet und habe mir erlaubt zu hupen. Nachher dachte ich, die wollen mich killen. Das ist kein Scherz.

Sowas gehört von der Strasse und dringend psychologisch betreut. Denn da muss was in der Kindheit gründlich schief gelaufen sein, ich unterstelle ganz bewusst. Gelangweilter Nachwuchs wohlhabender Eltern. Weg von den Fesseln des wohlbehüteten daseins.

Einmal mehr fragte ich mich dann. Wo wohl sich die Polizei gerade herumtreibt.



Jürgen Franke 03.07.20 18:24
Danke Mike Dingo
für die Klarstellung. Schön, dass wir das wichtige Thema geklärt haben. Bleibt weiterhin gesund.
Oliver Harms 03.07.20 18:22
Wer Straftäter sind Freiwillige!
Jeder Täter begeht seine Tat in diesen Fällen freiwillig,
also muß er auch mit den von ihm verschuldeten Konsequenzen
ergo der Anzeige rechnen.
Ab wann Herr Franke meinen sie bitte schön,ist die Person welche
die Anzeige erstattet in ihren augen nicht mehr der eigentliche Täter
sondern wieder der Straftäter gegen den die Anzeige erstattet wurde?
Machen sie das von der Schwere der Tat abhängig?
Etwa der mit Höchstgeschwindigkeit über den Fußweg rasende KRAD-Fahrer
ist das Opfer der Anzeige erstattenden(Denunziation in ihren Augen) 80 Jährigen die sich erdreistet hatte den Fußweg zu nutzen?
Oder ist es erst rechtens die Polizei nach einem Kapitalverbrechen zu informieren?
Wo im Strafgesetzbuch fängt es bei ihnen an das die Polizei gerufen oder informiert werden darf?


Francis Light 03.07.20 18:07
Markus Boos: Vielen Dank
Ich finde, wenns Rennen fahren wollen, dann sollten sie das auf einer Rennstrecke, abseits öffentlicher Strassen machen.
Dann können sie sich maximal gegenseitig gefährden. Nur wo gibt es in dicht besiedelten Ländern noch solche Orte, wo weit und breit keine Leute daneben wohnen, die sich den Lärmterror sonst unfreiwillig anhören müssten. Ausserdem wird auch die Tierwelt rundherum aufgeschreckt. Oder einfach Gokart fahren, kann nicht so viel passieren und soll ja auch lustig sein.
Mike Dingo 03.07.20 17:22
@Herr Franke / denunzieren
Anzeigen nennt man "anzeigen".
"Denunzieren" hat lt Duden folgende Bedeutung.
1. ABWERTEND
[aus nicht akzeptablen, niederen Beweggründen] anzeigen
"jemanden bei der Polizei denunzieren"
2. als negativ hinstellen, öffentlich verurteilen, brandmarken
"ein Buch, eine Meinung [als etwas] denunzieren"

Ich denke, daß der Unterschied zwischen "anzeigen" und "denunzieren" einfach zu greifen sein sollte. Wenn man "denunzieren" sagen wollte, ist das ja auch eine freie Meinung. Wollte Hr Boos lt seinem Re-Comment aber nicht. Er meinte anzeigen. Und das impliziert eben nicht die gleiche Bedeutung.
Markus Boos 03.07.20 17:07
@ Francis Light
Wow! Ihr Kommentar- ein highLiight
Jürgen Franke 03.07.20 16:52
Gegen die Raserei ist kein Kraut gewachsen:
denn sobald eine Straße frei ist, wird in Thailand, offensichtlich mentalitätsbedingt, gerast. Nicht umsonst sind sogar in kleinen Nebenstraßen Bodenschwellen angebracht, denn Hinweisschilder werden nicht beachtet,
Francis Light 03.07.20 16:52
Hallo Herr Franke
>Einen anderen Menschen wegen eines Vergehens anzuzeigen, nennt man in der deutschen Sprache denunzieren.

Interessante Reduzierung dieses Begriffes.

Wikipedia sagt was anderes:

ich zitiere:

"Unter einer Denunziation (lat. denuntio, „Anzeige erstatten“) versteht man die (Straf-)Anzeige eines Denunzianten aus persönlichen, niedrigen Beweggründen,[1] wie zum Beispiel das Erlangen eines persönlichen Vorteils."

Schon ein Unterschied, oder?
Francis Light 03.07.20 16:07
Nein Herr Auer, sehe ich nicht so
Diese Leute belästigen vorsätzlich mit Lärm tausende von leuten und sind gefährlich auf der Strasse. Die Freiheit des Einzelnen endet, dann wenn dadurch andere unnötig belästigt werden, gefährdet werden oder ihre Freiheit endet Hunderte erleiden Gesundheitsschäden durch Lärm und gestörten Schlaf, nur damit einige ihren fragwürdigen, rücksichtslosen Spass haben können.

Herr Auer, würden Sie es nicht der Polizei weitersagen, wenn jmd. mit zwei Promille Schlangenlinien fährt und jmd. anderer damit unschuldig getötet werden könnte? Ist das der Ehrenkodex?
Jürgen Franke 03.07.20 15:52
Einen anderen Menschen wegen eines Vergehens
anzuzeigen, nennt man in der deutschen Sprache denunzieren. Eigentlich ist es die Aufgabe der Polizei, gegen die Bürger vorzugehen, die Regeln mißachten und nicht die Bürger aufzufordern, diese Arbeit zu übernehmen.
Markus Boos 03.07.20 15:22
@ Ulm
Nenn mich einfach Markus, denn Boos ist ein gar schwieriger Name ;-))

Wenn Polizisten solche Rennen sehen, sollen sie nicht nur melden, sie ihre Arbeit tun. So einfach sehe ich das.
Die verdienen ihren Lohn nicht Mit dekorativ herumstehen.
Hermann Auer 03.07.20 15:07
Als ich in DACH noch zur Schule ging, war es üblich, denjenigen, der einen Kameraden verpetzt, mit der gleichen Strafe zu belegen wie den Übeltäter. Heutzutage werden Denunzianten - sowohl gegen illegale Motorradrennen als auch gegen Missachtung der Corona-Regeln - gezüchtet. Nicht nur in TH! Es geht dabei auch, aber nicht nur um die Abschaffung eines Ehrenkodex, sondern auch um die Gefahr, die sich der Denunziant aussetzt, weil man nicht durchschauen kann, was sich hinter der Gruppe der Gesetzesbrecher beispielsweise an Gewaltbereitschaft oder mafiösen Strukturen verbirgt. Solche Aufgaben dem braven Bürger zu übertragen und ihn mit hohen Beträgen zur Denunziation zu verführen, finde ich falsch und gefährlich. Es ist und bleibt Aufgabe der Polizei!
Markus Boos 03.07.20 15:07
@Mike Dingo
Sie haben Recht. Ich habe den Begriff etwas unsensibel gewählt. Hätte die Leute besser besorgte Bürger genannt. Solche Rennen sind auf jeden Fall zu verhindern. Da werden unbeteiligte gefährdet.
Danke für den Hinweis.
Ingo Kerp 03.07.20 14:52
Bei Belohnungen von 50.000 THB und Strafen, bei denen die Polizei lediglich 1.000 - 2.000 THB einnimmt, dürfte aber in Kürze ein ziemliches Loch im Budget sein. So ein Mißverhältnis lockt ja zum Mißbrauch. Der Freund macht ein Video, kassiert 50.000 THB, zahlt dem Kumpel die Strafe und auf gehts, zum nächsten Video.
Mike Dingo 03.07.20 13:21
@Herr Boos / Denunzianten
Sie stimmen mir sicherlich zu, daß solche Rennen zu verhindern sind. Ich würde also die Personen, die dies bei der Polizei melden nicht "Denunzianten" nennen (dieser Begriff ist extrem negativ vorbesetzt), sondern eher Bürger, die eine gewisse Art von "Zivilcourage" zeigen um schlimme Unfälle zu vermeiden. Ich würde mich nicht trauen.
Hansjörg Probst 03.07.20 13:06
Bußgeld
Die angedrohten Bußgelder in Höhe von 1000 - 2000 THB sind ja wirklich abschreckend!
Markus Boos 03.07.20 12:22
@Ulm
Wenn ich es richtig sehe, ist die Belohnung für die Denunzianten gedacht. Nicht für den Polizisten.