Saudi-Arabien lässt 128 Gefangene frei

Hoffnungszeichen für Jemen

Foto: epa/ Andre Pain
Foto: epa/ Andre Pain

SANAA (dpa) - Nach einem Gefangenenaustausch mit Saudi-Arabien sind 128 jemenitische Huthi-Rebellen wieder in ihr Heimatland zurückgekehrt. Sie seien in Jemens Hauptstadt Sanaa gelandet, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag mit. Der Austausch gilt als Hoffnungszeichen, den jahrelangen blutigen Konflikt in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel lösen zu können. Die Freilassung sei ein Beweis des guten Willens der Konfliktparteien, erklärte UN-Vermittler Martin Griffiths.

Umgesetzt wurde der Transport nach Sanaa mit IKRK-Hilfe. Damit sei die Hoffnung verbunden, dass es weitere Freilassungen von Gefangenen geben werde, teilte das Rote Kreuz mit. Im September hatten die Huthis ihrerseits die Freilassung von 350 Gefangenen vermeldet.

Im Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Die aufständischen Huthis kontrollieren große Teile des Landes. Sie haben auch die internationale anerkannte Regierung aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben. Ein von Saudi-Arabien angeführtes Bündnis bekämpft die Rebellen unter anderem mit Luftangriffen. Die saudische Regierung sieht in den Huthis einen Verbündeten seines Erzfeindes Iran.

Die Huthis und die Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatten sich im Dezember unter UN-Vermittlung auf den Austausch von rund 16 000 Gefangenen verständigt. Anfang des Monats hieß es aus Rebellenkreisen, die Huthis führten «geheime» Gespräche mit Saudi-Arabien über den Krieg im Jemen. Die saudische Militärkoalition kündigte in dieser Woche auch die Lockerung einer Blockade des Flughafens in Sanaa an, um Patienten behandeln zu lassen.

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