Hoffnung und Hürden: Urlaubsziele in Europa vor dem Neustart

Foto: Pixabay/Alexandra Koch
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BERLIN: Ob ans Meer in Kroatien oder in die österreichischen Berge: Die Bundesregierung hat die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für viele europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Urlauber und Tourismusbranche schöpfen Hoffnung.

Ein Stück weit kehrt die Reisefreiheit wieder zurück: Die Bundesregierung wird die Reisewarnung für zahlreiche europäische Länder aufheben. Doch ob der Sommerurlaub wirklich stattfinden kann, dürfte auch an den Regelungen der Urlaubsländer selbst hängen. Aufgehoben werden soll die Reisewarnung für die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Die Aufhebung soll ab 15. Juni gelten. Nur Spanien und Norwegen sind davon wegen noch bestehender Einreisesperren vorerst ausgenommen.

Eine Reaktivierung der Reisewarnung für bestimmte Länder oder Regionen je nach Entwicklung der Neuinfektionen ist allerdings möglich. Noch nicht entschieden hat die Bundesregierung, wie sie mit den Ländern außerhalb der EU umgehen will. Ein Überblick:

ÖSTERREICH: Das Leben in Österreich ist zuletzt langsam wieder zur Normalität zurückgekehrt. Die Einschränkungen für Urlauber sind ab Mitte Juni nicht mehr allzu gravierend. Vor Pfingsten hatten bereits alle Hotels und Beherbergungsbetriebe in der Alpenrepublik wieder geöffnet. Restaurants und Lokale können schon länger wieder besucht werden. Die Sperrstunde in der Gastronomie wird ab 15. Juni auf 1.00 Uhr nachts verlegt. Ab Mitte Juni fällt zudem die Pflicht zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit großteils weg. Urlauber dürfen sich so auch dieses Jahr auf üppige Frühstücksbuffets und Entspannung im Wellnessbereich freuen - wenn auch mit mehr Abstand als sonst. Ebenfalls wieder geöffnet sind auch Freizeiteinrichtungen und zahlreiche Museen. Auch Kulturveranstaltungen sind mit etwas Vorsicht wieder erlaubt. Ein volles Theater erwartet den Österreich-Urlauber zunächst aber nicht. Bis August wird das Gästelimit für solche Veranstaltungen stetig angehoben.

ITALIEN: In Italien herrscht nach rund drei Monaten mit Corona-Beschränkungen wieder weitgehende Reisefreiheit. Das Land öffnete die Grenzen am 3. Juni auch für Urlauber aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Eine Virus-Quarantäne von zwei Wochen wird von ihnen nicht mehr verlangt. An Flughäfen, Bahnhöfen, in Museen und an vielen anderen öffentlichen Orten müssen Reisende damit rechnen, dass mit einem Scanner Fieber gemessen wird. Überall gelten strenge Abstands- und Hygienevorschriften, etwa am Strand, im Restaurant und in Hotels. Die Fallzahlen gehen in Italien seit langem zurück. Mit Abstand die allermeisten Fälle hat die Lombardei. In den meisten Regionen in Süditalien gab es dagegen keine schweren Ausbrüche. Wer mit dem Auto über Österreich nach Italien fährt, muss aktuell noch auf eine Entscheidung der Regierung in Wien abwarten. Österreich hat die Reisebeschränkungen nach Italien noch nicht aufgehoben. Der politische Wille sei da, den Deutschen die Durchreise ohne Stopp zu ermöglichen. Rechtlich verbindlich sei das aber noch nicht.

SCHWEIZ: Seit dem Pfingstwochenende ist das Schweizer Gastgewerbe wieder gut im Geschäft. Ab 15. Juni können auch Gäste aus Deutschland und anderen Nachbarländern anreisen. Die meisten Campingplätze, Hotels, Pensionen, Restaurants, Zoos, Museen Schwimmbäder, Kinos und Theater dürften dann offen sein- mit Hygiene- und Schutzkonzepten. Seilbahnen dürfen ab kommendem Wochenende wieder fahren. Dort und in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln werden Mund- und Nasenschutz empfohlen, sind aber nicht vorgeschrieben. Das Montreux-Jazzfestival von Anfang bis Mitte Juli wurde abgesagt, ebenso das Film Festival Locarno in der ersten Augusthälfte mit seinem Freilichtkino für 8000 Zuschauer auf der Piazza Grande. Das große Festival der klassischen Musik in Luzern von Mitte August bis Mitte September wurde auch gestrichen, allerdings wird nun in der zweiten Augusthälfte ein kleineres Musikfest stattfinden.

FRANKREICH: In weiten Teilen des Landes haben Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber nun wieder geöffnet. In Paris dauert das noch bis Ende Juni. Auch die Restaurants empfangen seit Anfang dieser Woche im ganzen Land wieder Gäste. Weil Paris aber sehr schwer vom Virus getroffen wurde, darf dort erstmal nur auf den Terrassen getrunken und gegessen werden. Auch Freizeitangebote sind nun wieder verstärkt möglich. So sind alle Strände wieder zugänglich. Große Museen und Monumente dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen. Berühmte Pariser Museen wie der Louvre oder das Musee d'Orsay öffnen allerdings erst in ein paar Wochen. Frankreich hält an der Aufhebung der Grenzkontrollen am 15. Juni fest. Das heißt, dass deutsche Urlauber auch erst ab diesem Datum nach Frankreich reisen können.

SPANIEN: Bei Spanien-Freunden herrschte lange Ungewissheit. Seit kurzem darf man zumindest den Sommerurlaub auf Mallorca, an der Costa del Sol oder an der Costa Blanca planen. Ehe man aber in den Flieger steigen kann, muss man sich noch ein bisschen gedulden: Erst am 1. Juli will der einstige Corona-Hotspot, der im Kampf gegen das Virus recht erfolgreich war, seine Grenzen für ausländische Besucher öffnen. Für die Behörden gilt weiterhin «Safety first». Man werde garantieren, dass weder die Touristen noch die Bürger des Landes Risiken eingehen werden, beteuerte Ministerpräsident Pedro Sánchez. Urlaubshochburgen wie die Balearen und die Kanaren hoffen derweil noch, einige wenige ausländische Besucher vielleicht schon vor dem 1. Juli empfangen zu dürfen. Man verhandelt noch mit Madrid sowie mit Ländern wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Portugal über «Pilotprojekte» mit «Sicherheitskorridoren», um den «Ernstfall», den Ansturm von Touristen im Hochsommer, testen zu können.

PORTUGAL: Wer in der zweiten Juni-Hälfte Urlaub hat oder einen Wochenendtrip plant und unbedingt auf die iberische Halbinsel möchte, der kann nach Portugal reisen. Das Land will nämlich schon am 15. Juni seine Grenzen für den ausländischen Tourismus öffnen. Dank einer frühen Reaktion und strikter Maßnahmen war das Land am Atlantik viel weniger von Covid-19 betroffen als etwa Spanien.

GRIECHENLAND: Athen hat angekündigt, dass Reisende aus 29 Staaten ab 15. Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können, darunter auch Deutschland. Am 1. Juli soll erneut die Lage in anderen Staaten geprüft werden; dann könnten weitere Staaten hinzukommen. Zunächst soll es Flüge aus dem Ausland nur nach Athen geben. Ab dem 1. Juli sollen auch alle Regionalflughäfen für Flüge aus dem Ausland geöffnet werden. Eine Corona-Kontrolle werde es stichprobenartig an den griechischen Flughäfen nach Landung aus dem Ausland geben, teilte Athen mit.

NIEDERLANDE: Der Holland-Urlaub wird wieder möglich - aber sicher nicht ohne Einschränkungen. Und Planung ist alles. «Bitte kommen Sie nicht einfach auf gut Glück», mahnte unlängst Ministerpräsident Mark Rutte. Stufenweise öffnen Bungalowparks ihre Tore, und es werden auch wieder Ferienwohnungen vermietet. Ab dem 1. Juli sollen dann alle Campingplätze und Ferienparks wieder ganz geöffnet werden. Bisher galt das nur eingeschränkt. So mussten etwa auf Campingplätzen Duschen und WCs geschlossen bleiben. Die sanitären Einrichtungen werden ab 1. Juli auch an Stränden und in Naturparks wieder geöffnet. Schon ab dem 1. Juni empfangen die Museen wieder Besucher - vorausgesetzt, sie melden sich vorher online an. Und dann dürfen auch Restaurants, Cafés, Strandpavillons und Kneipen jeweils maximal 30 Gäste bewirten - allerdings auch nur für die, die reserviert haben. Ab Juli sind dann bis zu 100 Gäste erlaubt.

BELGIEN: Wie Deutschland kehrt Belgien Mitte des Monats ein Stück weit zur Reise-Normalität zurück. Vom 15. Juni an öffnet das Land seine Grenzen für Reisende aus 31 europäischen Ländern, wie der Nationale Sicherheitsrat am Mittwoch beschloss. Schon seit Samstag dürfen Belgierinnen und Belgier zumindest wieder Besuch von Verwandten aus dem Ausland empfangen. Zudem dürfen sie selbst zu Verwandten oder zum Einkaufen in Nachbarländer wie Deutschland oder die Niederlande fahren. Restaurants, Cafés und Bars sind noch geschlossen, dürfen aber am kommenden Montag wieder den Betrieb aufnehmen, wie Premierministerin Sophie Wilmès sagte. Bei Urlaubern sind sowohl die Nordseestrände im Norden des Landes als auch die belgische Hauptstadt Brüssel mit den EU-Institutionen und die Wallonie mit den Ardennen beliebt.

GROSSBRITANNIEN: Großbritannien ist derzeit kein begehrtes Urlaubsziel bei Touristen aus dem Ausland. Das wird wohl vorerst auch so bleiben. Die Regierung plant, vom 8. Juni an eine zweiwöchige Quarantäne für alle Reisende einzuführen, die in das Land kommen. Wer sich nicht an die Selbstisolation hält, muss mit 1000 Pfund Bußgeld rechnen. Von der Quarantäne sollen Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln ausgenommen werden. Jeder Landesteil - also England, Schottland, Wales und Nordirland - hat zudem eigenen Regelungen im Kampf gegen die Pandemie. So sind in England alle Restaurants und Hotels geschlossen, es dürfen aber Tagesausflüge - etwa an die Küste und in Nationalparks - gemacht werden.

DÄNEMARK: Als eines der ersten Länder Europas hatte Dänemark im Kampf gegen Corona am 14. März seine Grenzen dichtgemacht. Touristen und andere Ausländer ohne konkreten Einreisegrund kommen seitdem nicht mehr ins Land. Das warf die Reisepläne deutscher Frühjahrsurlauber ebenso über den Haufen wie die Finanzen dänischer Ferienhausbesitzer, deren Gäste zu einem großen Teil aus Deutschland stammen. Nun öffnet Dänemark seine Grenzen am 15. Juni zumindest wieder für Touristen aus Deutschland, Island und Norwegen. Bedingung ist, dass sie mindestens sechs Übernachtungen außerhalb Kopenhagens gebucht haben. Wer als Deutscher ein Sommerhaus in Dänemark besitzt oder seinen Partner in dem Land besuchen will, darf bereits seit Ende Mai wieder einreisen.

SCHWEDEN: Für Schweden-Urlauber besteht Hoffnung: Die Grenzen des skandinavischen Landes, das mit deutlich lockereren Maßnahmen auf die Corona-Krise reagiert hat als der Rest Europas, sind für Deutsche nicht geschlossen - das schwedische Einreiseverbot gilt nur für Länder außerhalb der EU und der Europäischen Freihandelszone. Zwar fliegen weiter nur wenige Maschinen aus Deutschland nach Stockholm oder Göteborg. Dafür werden die Fährverbindungen etwa von Kiel, Rostock oder Travemünde weiter befahren. Wer mit dem Auto oder Zug über Dänemark gen Norden reisen möchte, der sollte auch die dänischen Regelungen im Blick behalten: Auf der Webseite der dänischen Polizei heißt es dazu derzeit, dass eine Reise nach Schweden etwa für Menschen mit ständigem Wohnsitz in Deutschland als «anerkennenswerter Zweck» für eine Erlaubnis zur Durchreise in Dänemark gilt.

NORWEGEN: Mit einem Sommerurlaub in den norwegischen Fjorden dürfte es nach jetzigem Stand schwierig werden. Die norwegischen Grenzen sind für Ausländer ohne konkreten Einreisegrund seit Mitte März dicht. Norweger dürfen in ihre Heimat zurückkehren, müssen dann aber zunächst für zehn Tage in Quarantäne. Erst Mitte Mai hatte die Regierung mitgeteilt, dass Norwegen-Urlauber damit rechnen müssten, dass das Einreiseverbot bis zum 20. August Bestand haben wird. Am Freitag gab die Regierung bekannt, dass zumindest Dänen ab dem 15. Juni nach Norwegen reisen können. Bis zum 20. Juli will man sich in Oslo anschauen, ob man die Grenzen für Reisende aus einzelnen anderen nahe gelegenen europäischen Ländern öffnen könnte. Der Status für deutsche Urlauber bleibt also: Abwarten.

ISLAND: Die stark vom Tourismus abhängige Insel im Nordatlantik gibt Urlaubern ab dem 15. Juni die Möglichkeit, sich direkt bei der Einreise auf Corona testen zu lassen. Damit will die isländische Regierung internationalen Touristen eine Alternative zur seit April vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft geben. Island-Reisende können auch mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen am Flughafen nachweisen, coronafrei zu sein. Kinder sind von den Tests ausgenommen.

TÜRKEI: Die Türkei hofft ab Mitte Juni wieder auf Touristen und bereitet Flughäfen Hotels und andere Orte vor. An Stränden werden offiziellen Richtlinien folgend beispielsweise Liegeplätze mit Sicherheitsabstand eingerichtet, an Pools sollen Handtücher abgepackt übergeben werden. Die Regierung hat auch ein «Programm für sicheren Tourismus» entwickelt, an dem sich Gastronomen und Hotels freiwillig beteiligen und so bei Urlaubern um Vertrauen werben. Auch deutsche Firmen wie der TÜV Süd stellen nun Inspektoren, die die Unternehmen regelmäßig überprüfen werden. Die halbstaatliche Fluglinie Turkish Airlines, die ab dem 10. Juni wieder international fliegen will, gab am Mittwoch bekannt, dass sie auf ihren Flügen nun sogenannte Hygiene-Experten einsetzen wird. Sie sollen zum Beispiel dafür sorgen, dass sich vor den Toiletten keine Schlangen bilden oder dass die Passagiere alle auf einmal während der Essensausgabe ihre Masken abnehmen. An Flughäfen, aber auch in Hotels werden Wärmebildkameras eingesetzt, um feststellen zu können, ob Menschen Fieber haben. Ohne Maske dürfen Reisende aber gar nicht erst in die Terminals.

ZYPERN: Touristen und Reisende aus 19 Staaten werden ab 20. Juni ohne Quarantänepflicht zur Touristeninsel Zypern fliegen können. Urlauber aus 13 dieser Staaten können ohne Coronatests nach Zypern fliegen. Das sind Reisende aus Deutschland, Österreich, Malta, Griechenland, Israel, Bulgarien, Finnland, der Slowakei, Slowenien, Litauen, Norwegen, Dänemark und Ungarn. Wer aus der Schweiz, aus Tschechien, Polen, Rumänien sowie Kroatien und Estland einreisen will, muss einen Coronavirus-Test vorlegen, um Urlaub auf Zypern zu machen. Dies betreffe auch die zwei wichtigsten Staaten aus denen Touristen nach Zypern reisen: Großbritannien und Russland. Reisen aus diesen Ländern sind zunächst nicht erlaubt, teilte Perdios weiter mit.

KROATIEN: Das stark vom Tourismus abhängige Land an der Adria mit seiner langen, buchtenreichen Küste und den vielen Inseln kann es kaum erwarten, dass die europäischen Grenzen endlich aufgehen. Kroatien erlaubt Bundesbürgern wieder die Einreise ohne Nachweis von Gründen. Die Lockerung betrifft auch die Bürger neun weiterer EU-Staaten: Österreich, Slowenien, Tschechien, die Slowakei, Polen, Ungarn, Litauen, Lettland und Estland. Reisende aus diesen Ländern müssen künftig an der Grenze lediglich erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind. Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, können Urlauber schon vor der Einreise ein Formblatt auf der Webseite «entercroatia.mup.hr» ausfüllen.

SLOWENIEN: Das EU-Land zwischen Alpen und Adria lässt seit dem 26. Mai EU-Bürger mit einer Buchungsbestätigung ohne Corona-Tests und Quarantäne-Auflagen einreisen. Auch Geschäftsreisende und Immobilienbesitzer aus der EU sind willkommen. Darüber hinaus können Bürger aus der EU und aus Drittländern im Transit durch das kleine Land reisen. Das kommt jenen deutschen Urlaubern zugute, die mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren wollen und dabei durch Slowenien müssen. Das Land verfügt selbst über einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur. Seit dem 1. Juni sind wieder alle Hotels geöffnet. Im öffentlichen Raum und bei Freizeit-Aktivitäten ist ein Mindestabstand von anderthalb Metern einzuhalten.

TSCHECHIEN: Das Land der Burgen und Schlösser öffnet seine Grenzen für Bürger der Nachbarstaaten und bestimmter weiterer Länder ab dem 15. Juni. Deutsche machen traditionell die größte Gruppe unter den ausländischen Touristen aus - 2019 wurden mehr als zwei Millionen Übernachtungsgäste aus der Bundesrepublik gezählt. Die derzeit noch menschenleere Prager Altstadt mit der bekannten Karlsbrücke dürfte sich schnell wieder mit Leben füllen. Mehrtägige Hotelgäste belohnt die Hauptstadt mit kostenlosen Kulturgutscheinen. Reisende treffen auf ein Land, das vom Coronavirus weitgehend verschont geblieben ist.

BULGARIEN: Das Urlaubsland am Schwarzen Meer rüstet sich für eine Sommersaison unter Corona-Auflagen. Die soll für ausländische Touristen etwa aus Deutschland am 1. Juli beginnen. Bulgarien gehört zu den Ländern, die relativ gering von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind. An den langen Badestränden stehen die Liegestühle bereits in großen Abständen. Dosierspender mit Desinfektionsmitteln sowie Isolierräume für Coronavirus-Fälle sollen zum Standard gehören. Die kleineren Hotels nehmen bereits heimische Touristen auf. Doch Bulgariens Fremdenverkehr hängt stark von Auslandsflügen ab, über die es noch keine Klarheit gibt. Deswegen herrscht große Ungewissheit für die großen Hotels, die vor allem Feriengäste aus dem Ausland unterbringen. Große Hotels, die Buchungen aus Staaten haben, die ihre Grenzen nicht öffnen, würden nach Brancheninformationen den Betrieb nicht wieder aufnehmen. In dem Balkanland sind Restaurants, Cafés, Museen, Kinos sowie Fitnesszentren und Shoppingmalls wieder geöffnet.

POLEN: Das Land hält bis zum 12. Juni an Kontrollen an den Grenzen zu anderen EU-Ländern fest. Über eine eventuelle Verlängerung dieser Regel wird die Regierung voraussichtlich gegen Ende dieser Frist entscheiden. Das Land bleibt solange für Ausländer geschlossen. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Hotels, Einkaufszentren sowie Restaurants und Cafés sind mittlerweile wieder geöffnet. Das gleiche gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios. Auch Schwimmbäder und Fitnessstudios sollen demnächst wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen.

ÄGYPTEN: Nicht Europa, doch ein beliebtes Reiseziel von Europäern. Unklar ist, wann an Ferienorten wie Hurghada und Scharm el Scheich wieder Normalität einkehrt. Hotels dürfen für einheimische Urlauber bei 25 Prozent Belegung inzwischen aber wieder öffnen und ab 1. Juni bei 50 Prozent Belegung. Die Betreiber müssen unter anderem Desinfektionsmittel am Eingang bereitstellen und das Gepäck der Gäste bei Ankunft und Abreise desinfizieren. Gutachter prüfen diese Zustände und stellen ein Zertifikat aus, um das sich bisher rund 170 Hotels bewarben. Am Flughafen in Kairo sollen neue Wärmebildkameras außerdem prüfen, ob Reisende Fieber haben. Für Urlauber aus dem Ausland sind die Grenzen aber nach wie vor dicht.

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