Hochbetrieb an Pattayas Wongamat Beach

Nach der Pandemie bevölkern Russen und Deutsche den Strand

Bereits am Vormittag sind fast alle Liegen am Wongamat Beach belegt. Man spricht Russisch und Deutsch. Fotos: Jahner
Bereits am Vormittag sind fast alle Liegen am Wongamat Beach belegt. Man spricht Russisch und Deutsch. Fotos: Jahner

PATTAYA: Auch wenn am Wongamat Beach wohl kaum Südseeträume aufkommen, zählt der Strand im Norden von Pattaya zu den beliebtesten Badestellen von Urlaubern und gilt als teuerster Immobilienstandort der Touristenmetropole. Mit der Rückkehr der Überwinterer in Pattaya herrscht hier seit Anfang Dezember nach drei Jahren Corona-Flaute endlich wieder Hochbetrieb.

Astronomisch in die Höhe schießende Quadratmeterpreise für Objekte in direkter Strandlage haben in Naklua eine sich in den Himmel bohrende Skyline entstehen lassen, die an ein „Klein-Manhattan“ erinnert. Trotz Immobilienboom findet man am Fuße der Himmelsstürmer noch immer viele ruhige Stellen für ein Bad im kühlen Nass.

Überwinterer aalen sich in der Sonne

Die touristische Hochsaison ist nach fast drei Jahren Pandemie endlich wieder zurück und mit ihr viele kältegeplagte deutschsprachige Überwinterer und sonnensüchtige Urlauber aus anderen Teilen der Welt, die den weitläufigen Strand zwischen dem The Palm Condominium im Norden und dem Cape Dara Resort im Süden bevölkern.

Zufrieden räkelt sich Petra auf ihrer Strandliege. Der Ruhestand unter Palmen hat der deutschen Seniorin nicht nur einen ganzjährig braunen Teint beschert, sondern sich auch auf das Gemüt der 71-Jährigen niedergeschlagen. Zum Positiven. Zumeist ist sie am Nachmittag am Wongamat Beach anzutreffen. „Hier kennt man sich, spricht Deutsch und meine Eigentumswohnung befindet sich nur einen Steinwurf entfernt“, lobt sie die Vorzüge ihres Lieblingsstrandes und deutet mit dem Zeigefinger auf ein treppenförmig errichtetes Condominium in Strandnähe. Sie fügt hinzu, dass es für sie gar nicht viel mehr bedarf, um glücklich zu sein. „Zwar ist das hier nicht die Karibik und auch weit entfernt vom Paradies, doch schaut man über die ein oder anderen Missstände hinweg, kann man hier wunderbar seinen Lebensabend genießen“, erzählt sie zwinkernd und nimmt einen kräftigen Schluck aus einer Trinkkokosnuss.

Dass der Strand bei Einheimischen immer beliebter wird, spiegelt sich auch im Speiseangebot wider.
Dass der Strand bei Einheimischen immer beliebter wird, spiegelt sich auch im Speiseangebot wider.

Som Tum und coole Beach-Clubs

Am Strand spaziert eine ältere Thailänderin. „Schaut her, was ich heute gefangen habe“, ruft Khun Beer und zieht die neugierigen Blicke der teutonischen Badegäste auf sich. Stolz präsentiert sie einen Eimer, in dem sich ein beachtlicher Haufen Muscheln befindet. „Damit werde ich mir heute Abend was leckeres kochen“, freut sie sich, ohne konkret zu werden, für welches Gericht die winzig kleinen und in dem Gefäß noch lebhaft hin und her hüpfenden Minimuscheln geeignet sind. An den Blicken der sie umzingelnden Farangs kann man jedoch erkennen, dass westliche und asiatische Geschmä­cker durchaus verschieden sind. Sie haben genug gesehen und schleppen sich langsam zurück zu ihren Liegen.

Während thailändische Strandbesucher ihren Hunger vorwiegend bei fliegenden Händlern stillen, die Som Tum – mit „Stinkefisch“ – wie Petra die gleichsam geliebt wie gehasste Geheimzutat „pla ra“ (fermentierter Fisch) scherzend beim Namen benennt, verkaufen, hält der Wongamat Beach natürlich auch kulinarische Genüsse für westliche Gaumen bereit, zumeist in schicken Strandrestaurants und trendigen Beach Clubs. Ein Luxus, der sich natürlich auch im Preis widerspiegelt und die anvisierte Zielgruppe von vornherein festlegt.

Russinnen lieben Rastazöpfchen

Beim Rundgang in der zweiten Januarwoche ist unübersehbar, dass die meisten Urlauber am Wongamat Beach derzeit aus Russland kommen, zumeist Familien, die per Direktflug auf dem Pattaya nahen Flughafen U-Tapao landen. Für die Liegestuhlvermieter und Strandmasseurinnen bedeuten die Besucher aus dem ehemaligen Zarenreich einen warmen Geldsegen. „Besonders junge Frauen aus Russland lassen sich gerne Rastazöpfchen flechten“, berichtet Allroundtalent Noi, die am Strand sowohl Haare als auch müde Muskeln bei einer traditionellen Thai-Massage in Form bringt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Hansruedi Bütler 23.01.23 11:40
Thai Essen
Es ist, wie mit vielem!
Solange die Esswaren noch den "ursprünglichen Originalen" entsprechen, sind sie je nach Geschmacksrichtung als sehr gut zu bezeichnen.
Was aber zwischenzeitlich in den letzten Dekaden hier im Lebensmittelbereich passiert, könnte eher mit chemischer Panscherei bezeichnet werden!
So wurden noch vor kurzer Zeit Formaldehyd (auch Formal genannt) als reguläres Präservativ für viele Produkte eingesetzt.
Habe mehrmals reklamiert, weil ich den Geruch identifizieren konnte. Nach mehreren Reklamationen wurde es dann besser, aber nur dem Anschein nach.
Heute werden Mischungen mit Glutaraldehyd (formal gesehen, ein zweifacher Formaldehyd), stark verdünnt angewendet. So riecht man es praktisch nicht mehr, da der Dampfdruck viel geringer, als der von wässerigem Formal ist.
Ganz perfid ist die praktisch überall angewandte Methode mit Nitrit, ersichtlich, dass das Fleisch bei Luftkontakt eine schöne Farbe annimmt.
Prinzipiell sind alle diese Methoden laut Gesetz, für Frischfleisch verboten.
Kontrolle? Sehr selten und oft werden die Werte unterdrückt, da zuviel Geld "an der Luft liegt"!
Dass diese Konservierungsmittel direkt mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht werden, müsste aufhorchen lassen!?
Weit gefehlt - politisch wird immer alles tief gehalten und der Konsument greift gierig zu, solange der Preis tief ist.
Neben den Pestiziden erhalte wir so eine "ausgewogene Mischung", um uns an der Nase herumzuführen!
Wenige saubere Produkte gibt es aber noch.
Herbert Thielen 23.01.23 07:03
Wongamat Beach
Also @Andy, 22.1.2023 17:50 Uhr,
Echt jetzt??
Okay, ich versuch's nicht allzu ernstzunehmen. Aber es kostet Überwindung.
Da echauffieren wir uns in diesem Forum über popelnde Inder, rotzende Chinesen, Russen, die Essens-Buffets in Schlachtfelder verwandeln und Verfehlungen Vertreter diverser anderer Nationen.
Und dann lese ich hier von einem D-A-CH-ler, der in den Golf von Siam pinkelt, was er dann auch noch publik macht.
Also @Andy, echt jetzt??
michael von wob 23.01.23 05:20
@ roger
Ich hab schon außergewöhnlichen, eigenartigen Geschmack und ich weiß nicht warum. Aus dem Meer nix außer Fisch, keine Innereien und nix was mit Kopf oder Füßen zu tun hat und auch keine Pilze außer
champignon und gar keine Schalentiere. Ich weiß daß in Bratwurst und Currywurst jede Menge Dreck von Innereien enthalten ist, aber so lang ich es nicht rieche oder schmecke...ist mir alles wurscht 555..
roger schefer 22.01.23 22:30
@ michael von wob
Haha selten so ein unsinn gelesen hier aber auch gut dann bleiben mehr Muscheln für mich übrig.
roger schefer 22.01.23 22:30
@erich mandl
Thai Essen ekelhaft?Mensch sie tun mir echt leid aber ich muss es ja nicht verstehen lol.
Norbert Schettler 22.01.23 21:40
Andy
Alles easy, ein gut zubereitetes Hoi todt werde ich mir trotz Deiner Ergüsse auch in Zukunft ab und an genehmigen.
Michael, typisch Deutsche Küche wäre für mich mal ein Rheinischer Sauerbraten oder deftiger Grünkohl, nur so zur Abwechslung zum wirkliche guten Thai Essen.
michael von wob 22.01.23 19:50
Deutsche Küche @ Erich ?
Sie haben 3 Gerichte genannt und mal wieder typisch..... nix davon gehört zur deutschen Küche ! Werter HRB , ich mag kein Wild und für echt deutsche Gerichte reicht eine Postkarte. Die Deutschen leben fast nur noch von Döner, Hamburger, Pizza, Spagetti und u.a.junk food mehr. Dagegen ist die Thai und China-Küche ein Gedicht ! Typisch deutsche Küche wäre u.a. Eisbein und lauter eklige Innerein und eh ich solchen Dreck esse renne ich weg so schnell ich kann. Bon appetit 555
Jom 22.01.23 19:50
Alles hat seine zwei Seiten.
Das Thai Essen schmackhaft und gesund ist, das lassen wir jetzt mal so stehen. Der Slogan könnte ja auch von einer Werbebranche stammen.
Das aber 41% vom Gemüse und Obst mit Pestiziden belastet sind, müsste eigentlich auch jedem bekannt sein.
Hansruedi Bütler 22.01.23 19:10
MvW, du bist doch kein kulinarischer Tiefflieger?
Als Kenner der deutschen (badischen) Küche finde ich persönlich einen perfekt zubereiteten Reh- oder Hirschrücken, kulinarisch eine Sensation.
Spargeln, Wildschwein und "Kesselifleisch" runden das Ganze ab, um nur einige wenige Köstlichkeiten zu erwähnen.
Ob nun Currywurscht als Kultgericht oder doch eher ein saftiges Eisbein dazugerechnet wird, muss man dem Genießenden überlassen.
Andy 22.01.23 18:50
Norbert
Ich muss mich entschuldigen.
Ich wollte niemanden den Appetit verderben.
Aber so manchmal, gehen einige Kommentare, weit weg vom Thema.
Das mit dem nicht so schönen Strand, ist aber Tatsache.
Also, alle alles nicht so ernst nehmen.
Wünsche euch gute Nacht.
Norbert Schettler 22.01.23 18:10
Andy
In den Beitrag ist schon von essen, kulinarischen Genüssen und schicken Strandrestaurants die Rede, nach Deinem Kommentar hat sich die Sache aber erledigt.
Andy 22.01.23 17:50
Wongamat
In dem Beitrag geht es eigentlich nicht um irgend etwas zu essen, auch nicht um Muscheln und Austern.
Zu dem benannten Strand kann ich nur sagen, es war schon immer kein schöner Badeort.
War immer nur dort zum Kartenspielen und zum Bier trinken,
Ins Wasser bin ich nur zum pinkeln, deshalb schmecken die Muscheln im Isaan so gut.
Lasst's euch schmecken.
michael von wob 22.01.23 16:50
@ Roger
Wirklich keine Ahnung warum ? Weil das Innere in der Muschel ecklig ist ! Essen sie nicht zu viele Muscheln , sie verursachen Gallengangkrebs.
Hans-Dieter Volkmann 22.01.23 16:40
roger Schefer 23.01.23 10:10
Das ist bei den in Deutschland lebenden Thai`s nicht anders. Es mag ja sein das Sie in Th. leben, aber haben Sie auch ausreichend Kontakt mit Thailändern?
michael von wob 22.01.23 16:20
@ Mandl
Dieter hat recht . Die Thai-Küche ist nicht nur reichhaltiger sondern auch viel gesünder als unsere. Darmkrebs ist in D die häufigste Todesursache wegen der u.a. ungesunden Ernährung. Die deutsche Küche kulinarisch interessant ? Ich lach mich kaputt ! Trotzdem mag ich ab und zu eine leckere Currywurst oder Zwiebelschnitzel.
roger schefer 22.01.23 16:20
Essen
Keine Ahnung warum viele hier keine Muscheln mögen und essen.Ich persönlich esse oft und gerne Muscheln aber am allerliebsten frische Austern und andere Meeresfrüchte.
michael von wob 22.01.23 15:30
@ M.May
Ich freue mich über jeden Forumer der mich in Nakhon Phanom besucht und es waren schon Viele. Bis Dato nur nette Leute.
Manfred May 22.01.23 15:00
Hochbetrieb......
Muscheln sind Chemiebomben davon lass ich die Finger.
Zur Zeit ist hier echt viel los, nur von den Null Dollar Touristen sehe ich bisher fast nichts, die feiern lieber in der Heimat ihr Neujahrsfest, danke dafür.
@michael von wob: ich kann dich beim nächsten VisaRun ja besuchen kommen ? Denn ich kann die Ruxxxxfrauen mit ihren schlecht aufgespritzen Lippen, dem immer gleichen blassen Lippenstift nicht mehr sehen.

roger schefer 22.01.23 14:20
@michael von wob
Ja klar meinte ich nicht alle Deutsche und weit weg im Landesinnern verstehe ich das schon.
Andreas Hamm 22.01.23 11:20
Tja es ist vorbei mit der Ruhe am Strand. Es sei der Bevölkerung und den Geschäften gegönnt. Haben lange genug darauf gewartet.
Dieter Kowalski 22.01.23 11:00
@ Roger Schefer
Das ist wirklich ein Phänomen ;-)
Ab und zu Kontakt mit deutschsprachigen "Kollegen" finde ich ganz gut, aber tagtäglich brauche ich das auch nicht. Und wer im kulinarischen Hochgenuss-Land Thailand, deutsches Essen bevorzugt, dem ist wirklich nicht zu helfen.
Von Zeit zu Zeit etwas internationale Küche ist für mich OK, aber dann freue ich mich schon auf eine Portion Phu Pad Pong Garee – ปูผัดผงกะหรี่.

Die im Artikel angesprochenen Muscheln aus Pattaya, würde ich keinesfalls essen.
Die sind bekannt als Kläranlage der Meere, da sie das Wasser filtern.
michael von wob 22.01.23 10:40
@ Schefer
Sehr schwach ihre ahnungslose verallgemeinerung. Sie können nicht von einigen Deutschen die vielleicht in einem in Pattaya o.ä. gesehen haben auf alle schließen. Ich z.B. freue mich wenn ich ab und zu statt Englisch oder Thai Deutsch sprechen kann. Weit und breit kaum Deutsche und das nächste deutsche Restaurant ist 140km entfernt. So wie mir geht es Vielen die außerhalb von Touri-Großstädten leben.
roger schefer 22.01.23 10:10
Leben in Thailand
Immer wieder lustig zu lesen das Deutsche im Ausland am liebsten den Kontakt mit anderen Deutschen suchen und auch deutsches Essen bevorzugen. Naja