Tut etwas für verhungernde Kinder

​Hilferuf der Vereinten Nationen 

Einige unterernährte Kinder suchen medizinische Hilfe in einem Gesundheitsposten von Ärzte ohne Grenzen in Monrovia. Archivfoto: epa/Ahmed Jallanzo
Einige unterernährte Kinder suchen medizinische Hilfe in einem Gesundheitsposten von Ärzte ohne Grenzen in Monrovia. Archivfoto: epa/Ahmed Jallanzo

GENF: In 15 krisengeschüttelten Ländern drohen nach Angaben der Vereinten Nationen acht Millionen Kinder bald zu verhungern. Sie sind so geschwächt durch Nahrungsmangel und Krankheiten, dass sie nur noch durch sofortige Intervention gerettet werden können, wie mehrere UN-Agenturen am Donnerstag warnten. Sie haben einen Fünf-Punkte-Plan aufgestellt und appellierten an Regierungen und Organisationen, das Programm zu unterstützen.

Insgesamt seien in den 15 Ländern mehr als 30 Millionen Kinder und Jugendliche durch Mangelernährung und Krankheiten stark geschwächt. Viele tragen, wenn sie überleben, zeitlebens Schäden davon. Sie tun sich oft schwer in der Schule, was ihre Aussicht auf bessere Jobs als die ihrer Eltern schmälert und sie im Teufelskreis der Armut gefangen hält. Besonders die Kleinsten wiegen so wenig, dass ihr Immunsystem nicht mehr gut funktioniert und sie kaum noch Widerstandskraft haben. Dadurch sterben sie eher an sonst harmlosen Kinderkrankheiten.

Es geht um Länder am Horn von Afrika: Äthiopien, Kenia, Somalia, Südsudan und Sudan. Und in der afrikanischen Sahel-Zone: Burkina Faso, Tschad, Mali, Niger und Nigeria. Desweiteren gehören dazu: Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Haiti, Madagaskar und Jemen.

Die Länder seien durch Konflikte, Klimaschocks, Nachwehen der Corona-Pandemie sowie explodierende Lebenshaltungskosten teils als Folge des russischen Kriegs gegen die Ukraine schwer getroffen. Die Vereinten Nationen wollen unter anderem Mütter und Kinder möglichst früh unterstützen, etwa bei Problemen mit dem Stillen sowie mit Nahrungsmittelhilfe, Vitaminpräparaten und Medikamenten zur Vorbeugung von Wurmbefall. Familien sollen bei der Produktion und Auswahl einer möglichst vielfältigen Ernährung unterstützt werden, Dörfer sollen saubere Trinkwasser- und gute Abwassersysteme erhalten und Gesundheitssysteme sollen mit Rationen von Hochenergie-Nahrung für besonders schwere Fälle ausgestattet werden.

Der Fünf-Punkte-Plan wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem UN-Kinderhilfswerk Unicef, dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) unterstützt.

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