ABUJA (dpa) - Nach neuen Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und der islamistischen Terrormiliz Boko Haram sind im Nordosten Nigerias Helfern zufolge Tausende Menschen auf der Flucht.
Die Bewohner des teils zerstörten Ortes Rann im Bundesstaat Borno seien über die nahe Grenze nach Kamerun geflohen, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Mittwoch. Allein am Dienstag seien im Ort Bodo rund 8.000 Menschen angekommen. «Wir bereiten uns darauf vor, in den nächsten Tagen 15.000 Menschen mit Nahrung, Wasser und medizinischer Hilfe zu unterstützen», sagte der MSF-Direktor für Nigeria, Hugues Robert.
In Rann seien viele Häuser, provisorische Unterkünfte sowie der Markt niedergebrannt worden. Das Lager, das Büro und die Apotheke von Ärzte ohne Grenzen seien ebenfalls geplündert und niedergebrannt worden, erklärte die Hilfsorganisation. Erst vor einer Woche hatten die Vereinten Nationen gemeldet, dass nach Kämpfen rund um die Stadt Baga im Bundesstaat Borno mindestens 30.000 Menschen auf der Flucht seien.
Boko Haram terrorisiert seit 2009 den verarmten Nordosten Nigerias und angrenzende Gebiete. Das nigerianische Militär konnte seit 2016 große Gebiete in der Region sichern, die Fundamentalisten sind jedoch nicht besiegt. Bei ihren Anschlägen und Angriffen sind Schätzungen zufolge mindestens 20 000 Menschen getötet worden. Rund zwei Millionen Menschen sind in der Region auf der Flucht vor der Gewalt.
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