Handelsstreit hat positive und negative Auswirkungen

Foto: The Nation
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BANGKOK: Premierminister Prayut Chan-o-cha hat alle Wirtschaftsbehörden aufgefordert, die weltwirtschaftliche Situation und den Konflikt zwischen China und den USA genau zu verfolgen, weil er Auswirkungen auf die thailändische Wirtschaft hat.

Regierungssprecherin Narumon Pinyosinwat sagte, Prayut, habe seine Besorgnis über die Weltwirtschaft und den Handelsstreit zum Ausdruck gebracht. Alle Wirtschaftsbehörden sollten Informationen über mögliche Auswirkungen melden, damit diese vom neu geschaffenen Wirtschaftskabinett erörtert werden könnten. Der Exportrückgang in Thailand von Januar bis Mai von 2,7 Prozent sei jedoch geringer als in anderen Märkten der Region wie Indonesien und Südkorea, die in den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 einen Exportrückgang von 8,7 bzw. 7,4 Prozent verzeichneten.

„Wir gehen davon aus, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Handelsstreits zwischen China und den USA begrenzt sind. Er wird sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Der negative Effekt betrifft Produkte, die vom Anstieg der Einfuhrzölle betroffen sind, beispielsweise elektronische Schaltkreise, Computer und deren Teile und Zubehör. Positiv zu vermerken ist, dass Thailand auf den chinesischen Märkten eine Möglichkeit zum Export nutzen kann, so Agrarerzeugnisse, Produkte der Agrarindustrie, Lebensmittel und Getränke, Gummi- und Kunststoffwaren sowie chemische Erzeugnisse", fügte Narumon an.

Darüber hinaus könnten die Handelsspannungen dazu führen, dass Investitionen von China nach Thailand verlagert werden. China sei eine der wichtigsten ausländischen Kapitalquellen Thailands und belegte mit einem Wert von 5,012 Milliarden US-Dollar USD (154,17 Mrd. Baht) im vergangenen Jahr den siebten Platz. Mit einem Gesamtwert von 9,072 Milliarden US-Dollar (279,05 Mrd. Baht) und 30 Investitionsprojekten aus China habe sich das Land im ersten Quartal dieses Jahres auf den zweiten Rang geschoben.

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Leserkommentare

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Thomas Thoenes 13.08.19 21:01
China wird nichts hier produzieren lassen.
Die Voraussetzungen sind überhaupt nicht gegeben. Eigentumserwerb, Firmenanteile, Visa- und Workpermit Bestimmungen usw. sind viel zu große Steine im Weg für mittlere Unternehmen. Großunternehmen mit Investitionen jenseits der 800 MIO Baht die eine BOI eröffnen könnten haben es zwar einfacher denken aber auch langfristiger und die Lage dürfte im Moment hier schwer einzuschätzen sein. Dazu kommt noch bei den meisten Produkten das selbst die Rohstoffe zum größten Teil aus China hier eingeführt werden müssten und Zoll und Steuern unterliegen die auf die Produktionskosten gerechnet wieder keinen Sinn ergeben. Also auf dieses Pferd würde ich nicht setzen. Da machen es Kambodscha und Vietnam den Chinesen schon einfacherer. Thailand Pro ist lediglich die Infrastruktur die Kambodscha und Vietnam (noch) nicht in diesem Maße bieten können. Aber auch daran wird mit Hochdruck gearbeitet.
Ingo Kerp 13.08.19 15:02
US Firmen in CHN haben sich nach einer Alternative umgesehen, da sie den Handelsstreit nicht abschätzen koennen und wollen. TH hat von der Verlagerung allerdings nicht profitieren koennen, da Vietnam wesentlich bessere Konditionen geboten hat.
Thomas Thoenes 13.08.19 11:38
Vietnam hat den Handelskrieg USA-China und den zu
teuren Thaibaht doppelt und dreifach genutzt. Bei denselben Produkten die auch Thailand exportiert hat Vietnam schon mal durch günstigere Preise geglänzt und dann haben sie noch ihre Währung gegen den Dollar entwertet und siehe da der Export stieg noch einmal in Dimensionen sie sie kaum noch bewältigen können. Das ganze runden sie mit langfristigen Verträgen ab und schon ist ein Wirtschaftsboom geboren.