Handelskriege belasten Japans Exporte weiter

Foto: epa/Franck Robichon
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TOKIO (dpa) - Die Handelskriege, die weltweite Konjunkturflaute und die Yen-Stärke belasten Japans Exporte weiter. Im August gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr zum neunten Mal in Folge zurück. Der Rückgang um 8,2 Prozent fiel zudem deutlich höher aus als noch im Juli, wie das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mitteilte. Stärker als im August sind die Exporte in diesem Jahr nur im Januar gefallen. Experten hatten allerdings mit einem noch höheren Rückgang gerechnet.

Japans Wirtschaft hat gleich an mehreren Fronten des Handelskriegs zu kämpfen. So sind die beiden Hauptkontrahenten der derzeit tobenden Dispute, China und die USA, die zwei wichtigsten Handelspartner des Landes. Zudem verhandelt Japan selbst mit den Vereinigten Staaten über ein Handelsabkommen - im Fokus dabei stehen mögliche Zölle auf japanische Autos, einem der wichtigsten Exportgüter des Landes.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt angedeutet, dass der Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den beiden Ländern bald erfolge, dabei aber keine Details genannt. Zudem streitet Japan mit Südkorea derzeit über die Bedingungen im Handel untereinander. Beide Länder hatten sich zuletzt gegenseitig von einer sogenannten weißen Liste bevorzugter Handelspartner gestrichen und damit die Aus- und Einfuhr von Waren aus den jeweiligen Ländern erschwert.

In Zahlen ausgedrückt wirkten sich die Handelsdispute folgendermaßen aus: Die japanischen Exporte nach China sanken im August im Vergleich zum Vorjahr um 12,1 Prozent, die in die Vereinigten Staaten um 4,4 Prozent und der Wert der nach Südkorea ausgeführten Waren sank um 9,4 Prozent. Unter den Branchen waren vor allem die Ausrüster der konjunktursensiblen Halbleiterbranche stark betroffen - hier brachen die Ausfuhren um fast ein Viertel ein.

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