Hamas-Ingenieur in Malaysia ermordet

​Hamas: Mossad verantwortlich

Pressekonferenz zum Mordfall in Kuala Lumpur. Foto: epa/Ahmad Yusni
Pressekonferenz zum Mordfall in Kuala Lumpur. Foto: epa/Ahmad Yusni

GAZA/TEL AVIV/KUALA LUMPUR (dpa) - Nach der Ermordung eines palästinensischen Wissenschaftlers in Malaysia hat die radikal-islamische Hamas Israel vorgeworfen, für die Tat verantwortlich zu sein. Fadi al-Batsch, Ingenieur und Hamas-Mitglied, wurde am Samstag in Kuala Lumpur auf dem Weg zu einer Moschee von zwei Männern auf einem Motorrad erschossen, wie die örtliche Polizei mitteilte. Nach israelischen Medienberichten war der 35-Jährige Experte für Raketen- und Drohnenbau.

Israelische Medien berichteten am Sonntag, die Familie von Al-Batsch wolle seine Leiche zur Beerdigung in den Gazastreifen überführen. Erziehungsminister Naftali Bennett sagte, Israel werde dies nicht zulassen, bevor Hamas die Leichen zweier israelischer Soldaten freigebe. Die Familie von Al-Batsch bemüht sich den Angaben zufolge jedoch um eine Überführung über Ägypten in den Gazastreifen.

Hamas-Chef Ismail Hanija sagte am Samstag vor Journalisten in Gaza, der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad sei verantwortlich für den Tod des Palästinensers. Israel hat sich nicht offiziell zu dem Anschlag geäußert.

Nach Angaben von Ahmad Zahid Hamidi, stellvertretender Premierminister von Malaysia, war der Palästinenser ein Dozent für Elektrotechnik. Man gehe davon aus, dass Al-Batsch eine «Bürde für ein Land darstellte, das Palästina feindlich gegenübersteht», sagte Hamidi nach Angaben nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama. Die Angreifer seien Agenten mit europäischem Aussehen gewesen. Er kündigte polizeiliche Ermittlungen an.

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