REYKJAVIK: Island ist das Land der Vulkane, Gletscher und Geysire. Der Inselstaat im Nordatlantik erhält nun zum zweiten Mal in seiner modernen Geschichte eine Frau als Staatsoberhaupt.
Halla Tómasdóttir ist neue Präsidentin von Island. Die 55-Jährige trat bei einer Zeremonie im isländischen Parlament in der Hauptstadt Reykjavik das Amt offiziellen an. «Ich weiß, welche Verantwortung ich jetzt übernehme», sagte die Nachfolgerin des bisherigen Präsidenten Gudni Th. Jóhannesson, der sich nach zwei jeweils vierjährigen Amtszeiten nicht noch einmal zur Wiederwahl gestellt hatte. Tómasdóttir dankte vorherigen Staatsoberhäuptern der Nordatlantik-Insel, ihren Eltern sowie mutigen Frauen, die ihr schon in jungen Jahren gezeigt hätten, dass man mit Mut und Miteinander die Gesellschaft verändern und Fortschritt bringen könne.
Die Unternehmerin Tómasdóttir hatte sich bei der Präsidentschaftswahl Anfang Juni gegen elf weitere Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt, darunter war auch die frühere Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir, die im Zuge ihrer Präsidentschaftsbewerbung vom Posten der Regierungschefin zurückgetreten war. Bereits 2016 hatte sich Tómasdóttir auf die Präsidentschaft beworben, damals aber gegen Jóhannesson verloren.
Das Präsidentenamt ist in der Republik Island weitgehend repräsentativ. Tómasdóttir ist die zweite Frau nach Vigdís Finnbogadóttir in den Jahren 1980 bis 1996, die dieses Amt seit der isländischen Unabhängigkeit von Dänemark innehat. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.