Haftbefehl gegen Andy Hall erlassen

BANGKOK: Das Strafgericht Bangkok-Süd hat am Dienstag einen Haftbefehl gegen den Menschenrechtsaktivisten Andy Hall erlassen, weil er nicht vor Gericht erschienen war.

Der Haftbefehl soll ihn zwingen, zum Urteilsspruch des Berufungsgerichts über eine strafrechtliche Verurteilung vom 20. September 2016 zu erscheinen. Hall wurde zu vier Jahren Haft (um ein Jahr verkürzt und für zwei Jahre ausgesetzt) und zu einer Geldstrafe von 200.000 Baht (reduziert auf 150.000 Baht) wegen Verleumdung und Verstoß gegen das Computerkriminalitätsgesetz verurteilt. Die Verurteilung geht auf eine Anklage zurück, die 2013 von der thailändischen Ananasfirma Natural Fruit Company erhoben wurde.

Die Klage steht im Zusammenhang mit Halls Interviews mit Arbeitern von Natural Fruit für einen im Jahr 2013 veröffentlichten Finnwatch-Bericht. Die Befragten hatten dem Unternehmen Arbeitsmissbrauch und zu geringe Entlohnung vorgeworfen. Finnwatch ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich auf globale Unternehmensverantwortung konzentriert. Sollte Hall am 31. Mai erneut nicht am Strafgericht Bangkok-Süd erscheinen, kann das Urteil des Berufungsgerichts in Abwesenheit verlesen werden.

„Wir bleiben zuversichtlich, dass das Berufungsgericht Andy Hall von all diesen Anklagen freisprechen wird. Die Anklage gegen ihn geht auf seine legitime Arbeit als Menschenrechtsverteidiger und Wanderarbeiteraktivist zurück. Er ist kein Krimineller“, sagte Sonja Vartiala, Executive Director von Finnwatch. Sie sagte, Hall sei am Dienstag nicht formell zur Teilnahme an der Gerichtssitzung geladen worden. Hall ist nicht mehr in Thailand ansässig.

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