Grundlagen für Titelmission

BVB startet ins zweite Trainingslager

Foto: epa/Friedemann Vogel
Foto: epa/Friedemann Vogel

DORTMUND (dpa) - Kaum daheim, schon wieder fort. Nur sechs Tage nach der Rückkehr aus den USA startet der BVB in sein zweites Trainingslager. In den Schweizer Bergen sollen die Grundlagen für eine erfolgreiche Titelmission erarbeitet werden. Nicht alle Profis dürfen mit.

Die Rekordtemperaturen in Dortmund von über 40 Grad stimmten selbst Lucien Favre nachsichtig. Kurzerhand gewährte der für seinen Perfektionismus und Trainingseifer bekannte Fußball-Lehrer einigen BVB-Profis aus seinem XXL-Kader am Donnerstag hitzefrei. Vor allem die Spieler, die bereits am 3. Juli in die Vorbereitung eingestiegen waren, konnten sich schonen. Nach Meinung von Sebastian Kehl macht diese Belastungssteuerung Sinn. «Wir haben noch intensive Tage in Bad Ragaz vor uns. Dort werden wir hart arbeiten», kündigte der Leiter der Lizenzspielerabteilung an.

Nur knapp eine Woche nach der Rückkehr von der PR-Tour aus den USA, die eine Zusatzeinnahme von rund fünf Millionen Euro bescherte, starten die Dortmunder am Samstag in ihr zweites Trainingslager. Anders als bei der PR-Reise durch Seattle, Chicago und South Bend geht es im mondänen Kurort des Kantons St. Gallen weniger um die Erschließung neuer Märkte als vielmehr um die Erhöhung der sportlichen Schlagkraft. Denn die eigenen Ansprüche sind gewachsen. «Ich denke, wir werden besser sein als im vergangenen Jahr. Die Meisterschaft ist deshalb ein realistisches Ziel», sagte Taktgeber Axel Witsel dem «Kicker».

Bis einen Tag vor dem Supercup in Dortmund (3. August), bei dem es zum ersten prestigeträchtigen Kräftemessen mit Titelverteidiger FC Bayern kommt, will Trainer Favre am Feinschliff für die Meistermission arbeiten. Für die Zugänge Nico Schulz (1899 Hoffenheim), Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach), Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Mats Hummels (FC Bayern) und Mateu Morey (FC Barcelona) ist das eine weitere Gelegenheit, sich in ihrem neuen Umfeld zu akklimatisieren.

Die namhaften Verstärkungen erhöhen bei allen Beteiligten den Glauben an die eigene Stärke: «Ich habe ein gutes Gefühl mit diesem Kader. Und dieses Gefühl haben wir eigentlich alle, Michael Zorc, Sebastian Kehl, Matthias Sammer und ich», sagte der normalerweise nicht zu optimistischen Prognosen neigende Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der sich regelmäßig mit Sportdirektor Zorc, dem externen Berater Sammer und Kehl zu Strategiegesprächen trifft.

Gleich am ersten Tag des Trainingslagers in Bad Ragaz, wo der BVB bereits zum neunten Mal Quartier bezieht, steht ein Test gegen Udinese Calcio in Altach (17.00 Uhr) an. Ein weiteres Spiel am 30. Juli beim FC St. Gallen (19.30 Uhr) soll zusätzliche Aufschlüsse darüber liefern, ob eine von Favre in Erwägung gezogene Systemumstellung von 4-2-3-1 auf das Offensivere 4-3-3 Sinn machen könnte.

Verkaufskandidaten wie André Schürrle, Shinji Kagawa und Sebastian Rode werden in der Schweiz nicht dabei sein. Noch fraglich ist, ob Maximilian Philipp am Samstag mit im Flieger sitzt. Der offensive Mittelfeldspieler, der neuerdings als Neuzugang bei Eintracht Frankfurt gehandelt wird, war zwar mit die USA gereist, in den dortigen Tests gegen die Seattle Sounders (3:1) und den FC Liverpool (3:2) aber nicht zum Einsatz gekommen.

Aus Sorge um die künftige Stimmung im Team sprach sich Favre unlängst für eine Verkleinerung des noch immer über 30 Profis umfassenden Kaders aus: «22, 23 Feldspieler maximal. Dazu die drei Torhüter - und noch ein paar junge Spieler.» Abhilfe soll in den kommenden Tagen erfolgen - möglicherweise schon in Bad Ragaz. «Hinter den Kulissen laufen die Gespräche, Michael Zorc ist da sehr fleißig bei der Arbeit», sagte Watzke den «Ruhr Nachrichten».

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