Großer Umweltskandal : Gerichtsverfahren eröffnet

In Stockholm beginnt der Prozess gegen das Müllentsorgungsunternehmen Think Pink. Foto: epa/Henrik Montgomery
In Stockholm beginnt der Prozess gegen das Müllentsorgungsunternehmen Think Pink. Foto: epa/Henrik Montgomery

SOLLENTUNA: Ein Unternehmen soll über Jahre hinweg Tausende Tonnen teils gefährlichen Baumüll an zahlreichen Orten in Schweden gelagert haben. Im Zentrum des Skandals: eine selbst ernannte «Queen of trash».

Das Gerichtsverfahren um einen der größten Umweltskandale in der Geschichte Schwedens hat vor dem Attunda Bezirksgericht nahe Stockholm begonnen. Das berichteten schwedische Medien übereinstimmend. Laut Staatsanwaltschaft sind insgesamt elf Menschen wegen Umweltkriminalität angeklagt. Den Hauptangeklagten wird demnach unter anderem vorgeworfen, über Jahre hinweg Tausende Tonnen unsortierten Müll illegal an verschiedenen Orten in Schweden gelagert, vergraben oder als Füllmaterial verwendet zu haben.

Sie sollen unter dem Deckmantel des schwedischen Unternehmens NMT Think Pink Bezahlung für die Entsorgung von teils gefährlichen Bauabfällen entgegengenommen haben. Der Müll soll dann aber ohne Genehmigung und ohne ausreichende Schutzmaßnahmen an insgesamt 21 Orten in Schweden abgeladen worden sein.

«Queen of trash» und andere Angeklagte streiten Schuld ab

Eine der Hauptpersonen in dem Fall ist die ehemalige Geschäftsführerin des Entsorgungsunternehmens, Fariba Vancor - besser bekannt unter ihrem vorherigen Namen Bella Nilsson. Mit ihrem Unternehmen Think Pink, dessen Markenzeichen pinkfarbene Müllsäcke waren und das mittlerweile Konkurs gegangen ist, gewann sie 2018 einen angesehenen Wirtschaftspreis. Vancor, die sich in ihren Jahren als Unternehmerin selbst als «Queen of trash» bezeichnete, war in den 1990er-Jahren als Stripperin bekanntgeworden.

Alle Angeklagten streiten ihre Schuld ab, berichtete die Nachrichtenagentur TT. Das Verfahren soll demnach voraussichtlich bis Mai 2025 laufen.

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