Großbritannien will bis 2050 klimaneutral werden

Foto: epa/Neil Hall
Foto: epa/Neil Hall

LONDON (dpa) - Großbritannien will seinen Beitrag zur Erderwärmung bis zum Jahr 2050 auf Null senken. Ein entsprechendes Gesetz zur Klimaneutralität trat am Donnerstag in Kraft, wie die Regierung mitteilte.

Demnach müssten von diesem Datum an Emissionen aus dem Luftverkehr etwa durch neu gepflanzte Bäume ausgeglichen werden. «In Großbritannien begann die Industrielle Revolution, die für das weltweite Wirtschaftswachstum aber auch für einen Anstieg von Treibhausgasen verantwortlich war», sagte der Energie-Staatssekretär Chris Skidmore. Nun werde man mit dem neuen Gesetz erneut eine Vorreiterrolle einnehmen.

Das britische Finanzministerium warnte Premierministerin Theresa May vor kurzem, dass ein solcher Beschluss den Staat mindestens eine Billion Pfund (rund 1,1 Billionen Euro) kosten würde. Das Beratungsgremium der Regierung für den Klimawandel gab ebenfalls bekannt, dass Großbritannien bis 2050 ein bis zwei Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung einbüßen würde. Unternähme der Staat allerdings nichts, wären die Kosten noch wesentlich höher.

Großbritannien will das Gesetz in fünf Jahren noch einmal überprüfen. Die Regierung hofft, dass andere Staaten sich in dieser Zeit ähnliche Ziele setzen werden. Ansonsten würde die britische Wirtschaft benachteiligt. In Folge von Klima-Protesten in Großbritannien hatte das Parlament Anfang Mai die Ausrufung eines «Klima-Notstands» befürwortet.

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Erwin Gasser 29.06.19 20:57
Klimaneutral
Das dürfte kein Problem sein, wenn bis 2050 die ganze Insel unter Wasser steht. 555
Sjaak Schulteis 29.06.19 13:06
Probleme werden verschoben
Es ist gut wenn man an die Umwelt denkt. Und wie Herr Mey beschreibt, ist auch inzwischen bekannt dass die Erhitzung der Erde wohl kaum durch die Menschen und den erhöhten CO2 Pegel entsteht. Im Grunde weiß man kaum warum die Erde erhitzt aber dass sie es tut (auch ohne Menschen) ist gewiss.
Was die Briten, aber auch die Europäische Parlementarier wollen ist das Stück Erde wo sie wohnen sauber zu halten, aber den Dreck unter dem Teppich von den ärmeren Ländern keren. Es kommen Elektro Auto's die zwar sauber fahren, aber deren herstellung und vor allem die Herstellung der Batterien die grösste Umwelverschmutzung mit sich mitbringt und die in u.A. Süd Amerika hergestellt werden oder andere Länder wo die Behörden gegen das nötige Trinkgeld eine andere Richtung schaut.
Wenn die Politiker nicht so sehr bemüht wären um ihre Karriere und den schönen Anschein, würde man vielleicht mal die richtige Probleme angreifen, zum Beispiel auch sichtbare Probleme wie der Plastikmüll und die Überfischung der Meere, das Benutzen von kilometer lange Treibnetzer, die den Meeresboden bis aufs letzte abgrasen.
Aber toll: es werden wieder mehr Bäume gepflanzt. Das ist wenigstens etwas... und dann ran an den richtigen Probleme!