Großbritannien mahnt China

Proteste in Hongkong nicht ausnutzen

Foto: epa/Andy Rain
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LONDON (dpa) - Die Regierung in London hat China aufgefordert, die Proteste in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong nicht als «Vorwand für Unterdrückung» auszunutzen.

«Wir sind sehr besorgt über die Gewalt, die wir auf allen Seiten während der Proteste gesehen haben», sagte ein Regierungssprecher am Dienstag. Die Demonstrationen sollten friedlich verlaufen. Die Behörden müssten die Furcht der Menschen ernstnehmen, dass ihre Grundfreiheiten angegriffen würden.

Bei den Protesten am 22. Jahrestag der Rückgabe der Kronkolonie war es am Montag zu Ausschreitungen gekommen. Die Regierung in Peking sprach davon, dass «Extremisten» das Parlament in Hongkong «auf äußerst gewalttätige Weise angegriffen» hätten. Diese ernsthafte Untergrabung der Rechtsstaatlichkeit könne nicht toleriert werden. Auch Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam kritisierte scharf das Verhalten einiger Demonstranten und drohte ihnen mit Konsequenzen.

Großbritannien hatte am 1. Juli 1997 seine Kronkolonie Hongkong an China zurückgegeben. Eigentlich stehen den Hongkongern laut Rückgabevertrag bis 2047 mehr Freiheiten zu als den Chinesen in der Volksrepublik. Doch immer mehr Menschen dort haben den Eindruck, dass Peking schon jetzt ihre Rechte beschneidet. Die Proteste richten sich insbesondere gegen ein Gesetz für Auslieferungen an China.

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