Größte Militärparade in Prag seit Jahrzehnten

Foto: epa/Martin Divisek
Foto: epa/Martin Divisek

PRAG (dpa) - Tschechien hat In Gegenwart von US-Verteidigungsminister James Mattis seine größte Militärparade seit Ende des Kalten Krieges abgehalten. Anlass der Leistungsschau am Sonntag war das Jubiläum der Gründung der Tschechoslowakei vor 100 Jahren. Die tschechische Armee erfülle ihre Nato-Bündnisverpflichtungen im Kampf gegen den «größten Feind der Menschheit», den internationalen Terrorismus, betonte Präsident Milos Zeman. Mattis sprach den Angehörigen der vier in diesem Jahr in Afghanistan getöteten tschechischen Soldaten auf einer Pressekonferenz sein Beileid aus.

An der Parade nahmen knapp 2000 Soldaten teil, darunter auch Armeeangehörige aus anderen Nato-Staaten wie der Slowakei, Großbritannien und Frankreich. Wegen der schlechten Sicht musste das Programm der Vorbeiflüge reduziert werden. Zu sehen waren Kampf- und Schützenpanzer, Haubitzen und anderes schweres Gerät.

Die Nationalversammlung in Prag hatte am 28. Oktober 1918 die Tschechoslowakei ausgerufen und damit die Loslösung von Österreich-Ungarn erklärt. Völkerrechtlich verbindlich wurde dies 1919 mit dem Vertrag von Saint-Germain. Zum Jahresbeginn 1993 trennte sich die Tschechoslowakei in Tschechien und Slowakei auf.

Unterdessen nutzte Tschechiens Ex-Präsident Vaclav Klaus die Feierlichkeiten am Nationalfeiertag zu einem Frontalangriff auf die EU. Tschechien drohe zu «einer reinen Provinz» Brüssels zu werden, sagte er am Rande einer Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten. Dabei verglich Klaus die EU mit der Habsburgermonarchie.

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Jürgen Franke 01.11.18 09:33
Herr Stevens, Ihre USA-Sichtweise kann sicherlich
jeder Bürger nachvollziehen. Seit dem Untergang der Sowjetunion musste ein neues Feindbild geschaffen werden, damit die Bürger der USA bereit sind, weiter für den exorbitanten Militärhaushalt aufzukommen. Der neue Feind heißt jetzt Terrorismus, dem sich alles unterzuordnen hat.
TheO Swisshai 31.10.18 09:38
@Jürgen Franke / Kommentar
Lieber Herr Franke, mein ursprünglicher Kommentar war etwas ausführlicher und deutlicher, doch leider wurde er nicht freigeschaltet. Sie kritisieren also bloss den abgeschwächten und gekürzten zweiten Versuch. Die Fragen waren natürlich rein rhetorischer Art und brauchen deshalb auch nicht wirklich eine Antworten. Ausserdem waren Sie wenn schon, an Herr Schüriger gerichtet.gewesen Er denkt offenbar, dass es die Sowjetunion und den Kommunismus noch gibt. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ausgerechnet Sie die Ironie darin nicht verstanden und es stattdessen als Quiz.betrachtet haben. .
Jürgen Franke 30.10.18 20:48
Herr Swisshai, ich kenne Sie als
wortgewaltigen Kommentator. Aus diesem Grunde überrascht es mich sehr, dass Sie beabsichtigen dieses Forum zum Quiz abzuqualifizieren. Der Redaktionsbericht gibt bestimmt auch für Sie ausreichend Stoff für einen niveauvollen Kommentar, damit Sie uns die gestellten Fragen auch gleich beantworten können.
TheO Swisshai 30.10.18 20:14
@René Schnüriger / Eher Realitätsfern
Was soll an dieser Militärparade realitätsnah sein und was hat sie mit Kommunismus, Sozialismus und der Wirklichkeit des menschlichen Wesens zu tun ? In der Realität muss Tschechien sicher keine Angst haben, von einem kommunistischen Staat angegriffen zu werden. Von welchem auch, Nordkorea etwa ?
Jürgen Franke 30.10.18 09:56
Herr Stevens, Ihrem Kommentar könnte man
entnehmen, dass Ihnen die vertragliche Situation, die Deutschland mit den USA hat, nicht geläufig ist, denn Deutschland ist Bündnispartner der USA. Übrigens in Ihrem Kommentar um 08.18. Uhr haben Sie erwähnt, dass sich in Ramstein ein Militärstützpunkt befindet. Ich gehe davon aus, dass Ihnen bekannt ist, dass dieser Ort in Deutschland liegt und das er ein strategisch ganz wichtiger Standort für die USA ist, denn von dort aus, finden weitgehend die militärischen Operationen der USA statt. Der Wunsch nach Neutralität wird von der Mehrheit der Bevölkerung bisher nicht gefordert. Ganz im Gegenteil, ist man völlig versessen darauf, weiterhin der Erfüllungsgehilfe der USA zu bleiben.