ATHEN (dpa) - Griechenland kommt bei der lange schleppenden Privatisierung von Staatseigentum voran und setzt damit Vorgaben der Geldgeber um. Ein französisch-italienisch-belgisches Konsortium übernimmt 66 Prozent des staatlichen Gasversorgers Desfa.
Die entsprechenden Verträge wurden am Donnerstag in Athen unterzeichnet, wie der Athener Privatisierungsfonds (Taiped) mitteilte. Das Konsortium bestehe aus den Firmen Fluxys S.A, Enagás Internacional S.L.U und Snam S.p.A.. Der griechische Staat werde gut 251 Millionen Euro kassieren. Zudem seien Investitionen in Höhe von 330 Millionen Euro bis zum Jahr 2023 vorgesehen, hieß es weiter.
Das überschuldete Euroland hatte in den vergangenen Jahren Hilfsgelder von den europäischen Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten. Die Milliarden-Hilfen waren an Sparprogramme, Privatisierungen und Reformen geknüpft. Lange blieb Athen weit unter den Privatisierungs-Vorgaben und hatte sich dann verpflichtet, den Verkauf und die Verpachtung von Staatseigentum zu beschleunigen. Zu den größeren Privatisierungen gehört die Verpachtung von 14 Flughäfen und der zwei wichtigsten Häfen von Piräus und Thessaloniki.
Griechenland war Ende August aus den Hilfsprogrammen der internationalen Geldgeber entlassen worden. Nun hofft die Regierung, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen, um sich wieder selbst am Kapitalmarkt finanzieren zu können.
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