Griechenland erhöht Preise für Kreuzfahrttouristen

Das Kreuzfahrtschiff 'WIND STAR' der Windstar Cruises Ltd ankert in der Bucht vor Nafplio. Foto: epa/Vagelis Bougiotis
Das Kreuzfahrtschiff 'WIND STAR' der Windstar Cruises Ltd ankert in der Bucht vor Nafplio. Foto: epa/Vagelis Bougiotis

ATHEN/SANTORINI: Tausende Touristen, die für wenige Stunden auf Santorini anlanden und sich durch die engen Gassen quälen - das soll eingeschränkt werden. Künftig müssen Gäste für den Inselbesuch extra zahlen.

Die griechische Regierung will gegen den Massen-Kreuzfahrttourismus auf beliebten Inseln vorgehen. Geplant sei vom nächsten Jahr an ein Paket verschiedener Maßnahmen, das vor allem auch zusätzliche Kosten für die Touristen beinhalte. Das berichtet die Tageszeitung «Kathimerini». Hintergrund sind Beschwerden der Inselbewohner und ihrer Bürgermeister, aber auch der Touristen selbst. Vor allem Santorini hatte zuletzt unter Massentourismus gelitten.

Vom kommenden Jahr an werden alle Kreuzfahrtpassagiere für den Besuch sämtlicher Inseln einen Eintritt zwischen einem und 20 Euro zahlen müssen. Der tatsächliche Preis richtet sich danach, ob der Besuch in der Haupt- oder Nebensaison stattfindet, sowie nach Destination. Auf den beliebten Inseln Santorini und Mykonos etwa müssen die Touristen dann in der Hauptsaison (1. Juni bis 30. September) pro Person 20 Euro für ihren Tagesbesuch entrichten.

Gelder sollen Infrastruktur zugutekommen

Ein Drittel der Erlöse soll direkt in die Budgets der betroffenen Gemeinden fließen - was diese damit machen, steht ihnen offen. Ein weiteres Drittel geht an das Schifffahrtsministerium - mit dem Geld sollen die Inselhäfen modernisiert werden. Das letzte Drittel geht an das Tourismusministerium. Dieses hat die Aufgabe, die Infrastruktur vor Ort zu verbessern. Infolge sollen Gäste bei ihrem Besuch nicht warten müssen und besser über die Inseln geleitet werden. Ersten Schätzungen zufolge sollen die «Eintrittspreise» rund 50 Millionen Euro generieren.

Die Fahrten und Inselbesuche der Schiffe sollen künftig schon im Vorfeld besser organisiert werden, damit nicht mehrere Kreuzfahrtriesen gleichzeitig an den zum Teil sehr kleinen Inseln anlanden. Auch will die Regierung dafür werben, dass kleinere Kreuzfahrtschiffe zum Einsatz kommen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Ingo Kerp 18.09.24 13:49
Egal ob Griechenland, Spanien und / oder Italien, überall in Europa wehrt man sich gegen den Übertourismus, also gegen die Massen an Menschen, die alles überfluten und die Preise exorbitant steigen lassen. In Thailand hingegen kann man den Hals nicht voll genug bekommen und kämpft mit allen Mitteln um Touristen. Hoffentlich erleben die Thais nicht das gleiche Schicksal, wie viel Europäer, die ihre Mieten nicht mehr zahlen koennen.