KOPENHAGEN: In jüngster Zeit sind immer wieder junge Schweden in Dänemark festgenommen worden, die versucht haben sollen, mit Schusswaffen oder Sprengstoff Menschen zu töten. Jetzt gibt es wieder eine Festnahme.
Ein 25 Jahre alter Schwede ist in Kopenhagen im Besitz von zwei Handgranaten festgenommen worden. Das teilte die Kopenhagener Polizei auf der Plattform X mit. Demnach wurde er am Dienstagabend festgenommen und am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt.
Dem Mann wird nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau vorgeworfen, die Handgranaten im Großraum Kopenhagen explodieren lassen zu wollen. Es ist der jüngste Fall in einer Reihe von Festnahmen schwedischer Personen, die verdächtigt werden, in Dänemark Schüsse abgegeben oder Sprengstoffanschläge verübt zu haben.
Dänischer Minister spricht von schwedischen «Kindersoldaten»
Am Samstag kamen ein schwedischer Mann und eine schwedische Frau, beide 24 Jahre alt, in Untersuchungshaft, weil sie versucht haben sollen, mindestens einen Menschen zu töten, indem sie eine Handgranate in einen Kiosk in Kopenhagen warfen. Wenige Tage zuvor wurde ein 17-jähriger Schwede festgenommen, der in einem Kopenhagener Juweliergeschäft einen jungen Mann angeschossen haben soll. In der Woche zuvor sollen zwei weitere schwedische Teenager in Dänemark Schüsse abgegeben haben.
Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard sprach kürzlich in einem Interview mit dem Fernsehsender DR von «schwedischen Zuständen», die er in Dänemark verhindern wolle. Damit spielte er auf die seit Jahrzehnten in Schweden wütende Bandengewalt an, deren Täter und Opfer zunehmend Minderjährige sind, manche von ihnen 14 Jahre und jünger.
Hummelgaard nannte die Tatsache, dass dänische Gangster schwedische «Kindersoldaten» anheuerten, um für sie in Dänemark Verbrechen zu begehen, verstörend. Als Reaktion auf die neue Welle der Gewalt verschärfte Dänemark unter anderem die Grenzkontrollen zwischen Schweden und Dänemark.