Vorbereitung von Anschlag bewiesen

Foto: epa/Sascha Steinbach
Foto: epa/Sascha Steinbach

BERLIN (dpa) - Ein in der westdeutschen Stadt Köln verhafteter Tunesier soll seine Vorbereitungen für einen Terroranschlag mit hochgiftigem Rizin bereits weitgehend abgeschlossen haben, als die Polizei zuschlug.

«Die Verhinderung eines möglichen Anschlags ist ein Erfolg der Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden auf nationaler und internationaler Ebene», sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen. «Hier gab es schon ganz konkrete Vorbereitungen zu einer solchen Tat mit einer, wenn Sie so wollen, Biobombe. Und das ist schon ein in Deutschland einmaliger Vorgang», sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, dem rbb-Inforadio.

Der verdächtige Sief Allah H. soll früher in Tunesien in Islamisten-Kreisen verkehrt haben. Nach Deutschland kam der Ehemann einer Deutschen über den Familiennachzug.

In seiner Wohnung im Kölner Stadtteil Chorweiler stellte er aus Rizinussamen, die er im Internet bestellte, das hochgiftige Rizin her. Es gilt als potenzielle Biowaffe. Außerdem beschaffte er sich Utensilien für die Herstellung eines Sprengsatzes. Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst) hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Rizin experimentiert, dass im Irak und an der irakisch-syrischen Grenze gefunden wurde.

Der 29-jährige Tunesier war am Dienstag vergangener Woche festgenommen worden. Über mögliche Mitwisser in Deutschland ist noch nichts bekannt.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 21.06.18 23:08
Ãœber den Familiennachzug kam der
Tunesier nach Deutschland. Verständlicherweise will auch ein Mensch, der als Terrorist verdächtigt wird, bei seiner Familie sein.