Gezerre um Grabstätte für Simbabwes Ex-Präsident Mugabe

HARARE (dpa) - Die Grabstätte für den Leichnam des Ex-Präsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe, hat eine Kontroverse zwischen seiner Familie und der Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa ausgelöst. «Sein Wunsch war ein Begräbnis in (seinem Heimatort) Kutama», sagte Familiensprecher Leo Mugabe der Deutschen Presse-Agentur und betonte: «Wir sind in Verhandlungen mit der Regierung; bisher gibt es keine Begräbnis-Arrangements.» In dem 85 Kilometer von der Hauptstadt Harare entfernten Kutama ist die Mutter des Gestorbenen begraben.

Die Regierung möchte den umstrittenen Langzeitherrscher dagegen gerne auf dem Heldenacker beerdigen - einer Begräbnisstätte für die politische Führung des Landes, die sich im Befreiungskampf verdient gemacht hatte. Mugabes erste Frau Sally ist dort beigesetzt. Ein Treffen zwischen Mugabes zweiter Frau Grace und Präsident Mnangagwa zur Wahl der Begräbnisstätte endete am Donnerstag ergebnislos.

Fest steht nach Angaben von Regierungssprecher George Charamba, dass zur offiziellen Trauerfeier in einem Stadion der Hauptstadt an diesem Samstag zehn afrikanische Staats- und Regierungschefs kommen - etwa aus Südafrika, Mosambik und Kenia.

Mugabes Leichnam war am Mittwoch in Harare eingetroffen. Er starb vergangene Woche 95-jährig in Singapur, wo er sich zur medizinischen Behandlung aufgehalten hatte. Mit dem Tod Mugabes ging in dem völlig verarmten südafrikanischen Land eine Ära zu Ende. In Nachrufen wurde er als Freiheitsheld, aber auch als machthungriger Despot gewürdigt.

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