Gewaltwelle: Regierung schickt Polizisten nach Rosario

Anwohner von Rosario stürmen das Haus eines mutmaßlichen Drogenhändlers, dem der Mord an einem Kind angelastet wird. Foto: epa/Franco Trovato Fuoco
Anwohner von Rosario stürmen das Haus eines mutmaßlichen Drogenhändlers, dem der Mord an einem Kind angelastet wird. Foto: epa/Franco Trovato Fuoco

ROSARIO: Angesichts einer Welle der Gewalt in Rosario schickt die argentinische Regierung zusätzliche Polizisten in die Heimatstadt von Fußball-Superstar Lionel Messi. Die Zahl der Bundespolizisten werde auf 1400 erhöht, kündigte Präsident Alberto Fernández am Dienstag an. Zudem werde das Ingenieurkorps des Heeres bei Arbeiten zur Aufwertung der Armenviertel helfen.

«Wir werden die Ordnung in Rosario wiederherstellen und so ein soziales Leben in Freiheit und Sicherheit garantieren. Aber vor allem werden wir für Gerechtigkeit sorgen. Das sind wir den Opfern der Mafia und den Kindern der Stadt schuldig», sagte der Präsident.

Zuletzt war in Rosario ein elfjähriger Junge auf der Straße von mutmaßlichen Drogenhändlern erschossen worden, drei weitere Kinder wurden bei dem Angriff verletzt. Die Angehörigen des Opfers rissen daraufhin fünf Häuser ein, die zum Verkauf von Kokain genutzt wurden.

Rosario leidet unter einer Welle der Gewalt. Mehrere Drogenbanden ringen um die Kontrolle in der Stadt nordwestlich von Buenos Aires. In diesem Jahr wurden in Rosario bereits 64 Menschen getötet. Immer wieder greifen Mitglieder der Drogengangs auch öffentliche Gebäude, Gefängnisse und Polizeiwachen an.

In der vergangenen Woche feuerten Unbekannte 14 Schüsse auf den Supermarkt des Schwiegervaters von Lionel Messi ab und hinterließen einen Zettel, auf dem zu lesen war: «Messi, wir warten auf dich.»

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