Zwei «Massaker» mit jeweils sechs Toten

Foto: epa/Sebastian Leonardo Castro
Foto: epa/Sebastian Leonardo Castro

TUMACO: Im Südwesten Kolumbiens sind bei zwei Vorfällen jeweils sechs Menschen getötet worden. Im Department Nariño wurden nach ersten Informationen zudem zwei Menschen verschleppt, wie der Gouverneur Jhon Rojas am Samstag auf Twitter mitteilte. In Nariño waren erst eine Woche zuvor neun Menschen bei einem Angriff bewaffneter Männer ums Leben gekommen und am Dienstag mindestens drei Indigene in einem Reservat getötet worden.

Die Opfer beim neuen «Massaker» in der Hafenstadt Tamuco waren Rojas zufolge junge Menschen. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht. Im Department Nariño wurde am Sonntag Kolumbiens Präsident Iván Duque zu Sicherheitsberatungen erwartet.

Im benachbarten Department Cauca bestätigte der Bürgermeister des Ortes El Tambo, Carlos Vela, am Samstag auf Facebook, dass es am Vortag dort ebenfalls zu einem «Massaker» mit sechs Todesopfern gekommen sei. Am Freitag hatte zudem die staatliche Ombudsstelle für Menschenrechte berichtet, an der Grenze zu Venezuela im Nordosten Kolumbiens seien die Leichen von fünf Menschen gefunden worden, die möglicherweise getötet worden seien.

Kolumbien litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die größte Rebellen-Organisation Farc, die sich stark über den Kokainhandel und Schutzgelderpressung finanziert hatte, schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung und legte die Waffen nieder.

Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert. Aber mehr als 2000 Farc-Dissidenten kämpfen immer noch gegen die Regierung und um Anteile am Drogenhandel. Auch die kleinere Guerillagruppe ELN ist weiter aktiv. Zudem stoßen andere Verbrechersyndikate in die früheren Einflussgebiete der Farc vor.

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