Gewalt und Tote bei Protesten während Trumps Besuch

NEU DELHI (dpa) - Während US-Präsident Donald Trumps Staatsbesuch in Indien hat es in der Hauptstadt Neu Delhi gewaltsame Proteste mit mehreren Toten gegeben.

Hintergrund der Zusammenstöße ist ein von dem indischen Premier Narendra Modi durchgedrücktes Einbürgerungsgesetz, das nach Ansicht von Kritikern gezielt Muslime diskriminiert. Bei den Protesten starben seit Montag mindestens fünf Menschen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Polizeikreisen erfuhr. Außerdem seien Fahrzeuge und Geschäfte in Brand gesetzt und mehr als zwei Dutzend Menschen von Ziegelsteinen verletzt worden, die von Befürwortern und Gegnern des Gesetzes geworfen worden seien.

Donald Trump wollte nach Angaben aus US-Regierungskreisen bei seinem zweitägigen Besuch hinter verschlossenen Türen auch mit Nachdruck für Toleranz und die Erhaltung der Religionsfreiheit in Indien werben. Nennenswerte politische Abkommen oder Vereinbarungen neuer Geschäfte wurden bei Trumps erstem Staatsbesuch in Indien zunächst nicht erwartet.

Seit Wochen gibt es in Indien wegen des umstrittenen Gesetzes Proteste gegen Modis hindunationalistische Regierung. Dabei kamen mehr als 25 Menschen ums Leben. Muslime sind Indiens größte religiöse Minderheit, sie machen rund 14 Prozent der indischen Bevölkerung aus, rund 80 Prozent sind Hindus. Das Gesetz erleichtert vielen illegal eingereisten Migranten aus drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern die Einbürgerung - sofern sie keine Muslime sind.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

TheO Swisshai 28.02.20 13:49
@Dracomir Pires / Kein Mauerblümchen
Wer austeilt muss auch einstecken können. Trump schießt ja auch dauernd gegen alles und jeden.
Dracomir Pires 28.02.20 01:23
Irreführender Titel
"Gewalt und Tote bei Protesten während Trumps Besuch". Dieser Titel ist nicht statthaft. Er impliziert, dass Trump der Grund für die Proteste ist. Ich weiss, dass viele Medien dauernd gegen den US-Präsidenten schiessen, aber dies geht nun definitiv zu weit.