BANGKOK: Thailand wird die Erfolge seiner Cannabis-Legalisierung während des hochrangigen APEC-Treffens über Gesundheit und Wirtschaft nächste Woche hervorheben, teilte Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul am Mittwoch der Presse mit.
Das Treffen der Mitgliedsstaaten der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) soll am 25. und 26. August 2022 in Bangkok stattfinden.
Minister Anutin sagte, er werde während des Treffens die Cannabis-Politik des Landes und deren Erfolg vorstellen. Er fügte hinzu, dass das Gesundheitsministerium Gespräche mit seinem malaysischen Amtskollegen über die Cannabispolitik führt, nachdem Malaysia sein Interesse an der Entkriminalisierung von Marihuana in Thailand bekundet hat.
Minister Anutin sagte, das Gesundheitsministerium berate Malaysia bei der Ausarbeitung des Gesetzes zur Entkriminalisierung von Marihuana für den medizinischen Gebrauch.
Er betonte, dass die Entkriminalisierung in Thailand ausschließlich für medizinische Zwecke und nicht für den Freizeitgebrauch erfolgt sei.
Minister Anutin reagierte damit offenbar auf die wachsende Kritik von Ärzten, dass die Legalisierung von Marihuana seiner Bhumjaithai-Partei mehr schade als nütze. Seine Partei hatte im letzten Wahlkampf versprochen, sich für die Umsetzung der Entkriminalisierung der Pflanze einzusetzen. Viele Ärzte haben zwischenzeitlich die Sorge geäußert, dass die Cannabis-Legalisierung ohne jegliche Gesetze zur Regelung des Ganja-Konsums erfolgt sei und es Jugendlichen ermöglichen würde, Marihuana als Rauschmittel zu konsumieren.
Minister Anutin sagte, ein solches Gesetz sei eigentlich nicht erforderlich, da das Gesundheitsministerium eine Richtlinie erlassen habe, die die Verwendung von Cannabis und Hanf zu medizinischen Zwecken regelt.
Er führte fort, die mobile App des Ministeriums, mit der die Menschen ihre Cannabispflanzen registrieren können, kläre sie auch darüber auf, wie sie die Pflanzen für medizinische Zwecke verwenden können.
Er stellte fest, dass seit der Entkriminalisierung der Pflanze vor zwei Monaten die Zahl der Menschen, die an akuten Symptomen des Marihuanakonsums leiden, tatsächlich zurückgegangen sei.
Laut Minister Anutin würden die Zahlen aus den Notaufnahmen aufzeigen, die dem Gesundheitsministerium unterstehen, dass zwischen dem 6. Juni und dem 16. August 2022 nur 60 Menschen wegen des Konsums von Marihuana in die Notaufnahme eingeliefert worden seien.
„Das ist ein Durchschnitt von nur einem Patienten pro Tag. Das hat keine Bedeutung“, fügte Minister Anutin hinzu. Zum wirtschaftlichen Aspekt sagte Minister Anutin, dass er damit rechne, dass das Land in diesem Jahr etwa 25 Milliarden Baht an Einnahmen aus Marihuana und Hanfprodukten erzielen werde, die sich später auf das Zwei- bis Dreifache erhöhen könnten.
Er sagte, die Landwirte würden mehr Einkommen aus Hanf und Marihuana erzielen, da die Pflanzen für die Herstellung vieler Produkte verwendet werden könnten.
Auf die Befürchtung, dass ausländische Touristen Cannabis als Droge missbrauchen könnten, sagte Minister Anutin, dass die Regierung Richtlinien für Touristen herausgeben werde, die besagen, dass sie Ganja nur zu medizinischen Zwecken und nicht zum Vergnügen konsumieren dürfen.
Er führte fort, die Regierung würde auch ausländische Investoren begrüßen, die in Thailand Produkte aus Ganja und Hanf erforschen und herstellen wollen.
Minister Anutin betonte, er erwarte, dass Thailand dank ausländischer Investitionen eine führende Rolle in Asien bei der Innovation von Marihuana und Hanf einnehmen werde.
Bezüglich des Gesetzentwurfs zur Regulierung des Marihuana-Konsums sagte Minister Anutin, der Sonderausschuss des Repräsentantenhauses, der den Gesetzentwurf prüft, werde ihn noch in dieser Woche zur zweiten Lesung zurückschicken.
Wie super das mit der Umsetzung und Beachtung der besagten Richtlinie funktioniert, sehe und rieche ich täglich an vielen Orten in Hua Hin.
Nichts gegen die Entkriminalisierung, aber hier hat man Schritt 2 vor 1 gemacht.