Gericht verurteilt Islamisten-Führer zu Haftstrafe

TEL AVIV (dpa) - Ein israelisches Gericht hat Scheich Raed Salah, Führer der Islamischen Bewegung im Norden des Landes, wegen Aufstachelung zum Terrorismus zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.

Davon sollten elf Monate Untersuchungshaft abgezogen werden, hieß es am Montag in dem Urteil des Gerichts in Haifa. Salah sei auch wegen Unterstützung illegaler Versammlungen schuldig gesprochen worden. Die Islamische Bewegung in Israel war 2015 verboten worden.

Salah habe nach einem tödlichen Anschlag auf zwei israelische Polizisten am Tempelberg in Jerusalem im Juli 2017 dazu aufgerufen, weitere Attacken dieser Art zu verüben, hieß es in der Anklage. Die Attentäter stammten aus Salahs Heimatstadt Umm al-Fahem im Norden Israels.

Der israelische Rundfunk berichtete, Salehs Anwalt wolle sowohl das Strafmaß als auch den Schuldspruch anfechten. Hunderte von Anhängern des radikalen Scheichs hätten vor dem Gericht protestiert.

Scheich Salah war in Vergangenheit schon mehrfach zu Haftstrafen verurteilt worden. Israel hatte ihm auch vorgeworfen, Geld für die islamistische Hamas-Bewegung zu sammeln.

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