Gericht beginnt Ermittlungen gegen Ex-Präsident Uribe

Foto: Pixabay/James Paramecio
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BOGOTÁ: In einem mutmaßlichen Spionage-Skandal des Militärs in Kolumbien hat das Oberste Gericht eine Untersuchung gegen den Senator und ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe eröffnet. Uribe habe möglicherweise Informationen aus illegalen Verfolgungen des Militärgeheimdienstes erhalten, teilte das Gericht am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter mit.

Wie der Sender Telesur berichtete, habe das Gericht entschieden, gegen Uribe zu ermitteln, nachdem Beweise für dessen Verwicklung in die Bespitzelung kolumbianischer und ausländischer Journalisten, Politiker, Anwälte und Nichtregierungsorganisationen gefunden worden seien.

Mindestens 130 Personen habe das Heer im vergangenen Jahr ausspioniert, hatte die Zeitschrift «Semana» im Mai berichtet. Um an die persönlichen Daten zu kommen, seien finanzielle Mittel aus Kooperationen anderer Länder mit den kolumbianischen Streitkräften verwendet worden. Vor allem die Vereinigten Staaten kooperieren im Militärbereich eng mit Kolumbien.

Das Oberste Gericht hatte gegen Ex-Präsident Uribe bereits im März Ermittlungen wegen seiner angeblichen Beteiligung an einem Skandal um Stimmenkauf im Jahr 2018 eingeleitet. Uribe spielt immer noch eine wichtige Rolle im politischen Leben des südamerikanischen Landes und ist Mentor von Staatschef Ivan Duque.

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